Arnsberg, Alter Markt und Glockenturm

Arnsberg

Arnsberg in Westfalen im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Arnsberg 10.255 Einwohner – 1910 (Städte im Kaiserreich)

Arnsberg, Blick vom Ehmsen-Denkmal
Arnsberg, Blick vom Ehmsen-Denkmal

Arnsberg in Westfalen im Königreich Preußen

Arnsberg ist eine Stadt im Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Hauptstadt (Landkreis) des gleichnamigen Regierungsbezirks und Hauptstadt der ehemaligen Grafschaft.

Landkarte Westfalen, Hessen-Nassau, Großherzogtum Hessen, Schaumburg-Lippe, Lippe, Waldeck
Landkarte Westfalen, Hessen-Nassau, Großherzogtum Hessen, Schaumburg-Lippe, Lippe, Waldeck

Arnsberg liegt auf einem Bergrücken, der auf drei Seiten von der Ruhr umflossen wird und die Ruinen des alten Stammschlosses der Grafen von Arnsberg trägt, an der Staatsbahnlinie Fröndenberg-Kassel und 208 Meter über dem Meer. Die Stadt Arnsberg ist Sitz der Regierung, eines Land- und eines Amtsgerichts, einer Handelskammer etc. und hat 2 katholische und eine evangelische Kirche, Synagoge, Gymnasium, Eisenbahnhauptreparaturwerkstätte, Papier- und Papierstofffabriken und eine Dampfsägemühle.

Arnsberg, Totale vom Glockenturm
Arnsberg, Totale vom Glockenturm

Im 1900 leben in Arnsberg 8490 (1910: 10.255) Einwohner, der Großteil sind Katholiken, 1622 sind Evangelische (1900). Arnsberg erhielt 1237 Stadtrecht und wurde später Mitglied der Hause; auch war hier ein „Oberfreistuhl“ der Femgerichte. Nach der Besitznahme durch Köln (1368) wurde Arnsberg häufig Residenz der Kölner Kurfürsten sowie Sitz der westfälischen Kanzlei und der Landtage. Die ehemalige Grafschaft Arnsberg wurde im 11. Jahrhundert von den Grafen von Werl verwaltet, die sich seit 1082 nach Arnsberg benannten.

Arnsberg, Glockenturm und Altermarkt
Arnsberg, Glockenturm und Altermarkt

Unter ihnen ist am bedeutendsten Friedrich der Streitbare († 1124), ein Enkel Ottos von Nordheim; er begleitete 1110 Heinrich V. nach Italien, bekämpfte 1114 im Bunde mit Kurköln denselben, unterwarf sich dann aber. Mit seinem Schwiegervater Graf Gottfried von Cuyk folgte die weibliche Linie in der Grafschaft; Gottfried IV. verkaufte sie 1369, da er kinderlos war, an Kurköln. Während die Hauptlinie 1371 erlosch, blühte der Zweig Rietberg bis 1564. Die Grafschaft gehörte fortan zum Kölner Herzogtum Westfalen, wurde 1802 an Hessen abgetreten und kam 1815 an Preußen.

Arnsberg, Hirschberger Tor
Arnsberg, Hirschberger Tor

Der Landgerichtsbezirk Arnsberg umfasst 1910 die Amtsgerichte zu Arnsberg, Attenborn, Balve, Berleburg, Bigge, Brilon, Burbach (Westf.), Förde, Fredeburg, Hilchenbach, Kirchhundem, Laasphe, Marsberg, Medebach, Meschede, Neheim, Olpe, Siegen und Warstein.

Arnsberg, Alter Markt und Glockenturm
Arnsberg, Alter Markt und Glockenturm

Der Regierungsbezirk Arnsberg zählt im Jahr 1900 auf 7696 km² (139,77 Ouadratmeilen) 1.851.319 Einwohner (darunter 1.017.560 Evangelische, 810.882 Katholiken und 11.802 Juden). 241/km², und besteht im Jahr 1910 aus den Kreisen: Altena, Arnsberg, Bochum (Stadt), Bochum (Land), Brilon, Dortmund (Stadt), Dortmund (Land), Gelsenkirchen (Stadt), Gelsenkirchen (Land), Hagen (Stadt), Hagen (Land), Hamm (Stadt), Hamm (Land), Hattingen, Herne (Stadt), Hörde (Stadt), Hörde (Land), Iserlohn (Stadt), Iserlohn (Land), Lippstadt, Lüdenscheid (Stadt), Meschede, Olpe, Schwelm, Siegen, Soest, Witten (Stadt) und Wittgenstein (Sitz in Berleburg).

Arnsberg ist heute eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, mit rund 73.500 Einwohnern (2021).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

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