Apenrade, Hafen

Apenrade

Apenrade in Schleswig-Holstein im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Apenrade 7769 Einwohner – 1910 (Städte im Kaiserreich)

Apenrade, Partie von Damm's Ziegelei
Apenrade, Partie von Damm’s Ziegelei

Apenrade in Schleswig-Holstein im Königreich Preußen

Apenrade ist eine Kreisstadt im Königreich Preußen, Provinz Schleswig-Holstein, Regierungsbezirk Schleswig.

Landkarte Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Bremen, Hamburg, Lübeck
Landkarte Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Bremen, Hamburg, Lübeck

Die Stadt Apenrade liegt an der Ostsee, ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Rothenkrug-Apenrade und von 2 Kleinbahnen. Apenrade hat eine evangelische Kirche, ein Rathaus mit den Bildern der Fürsten oldenburgischen Stammes, Navigationsschule, Amtsgericht, Oberförsterei, Hafen, Orgel- und Maschinenbau, Bierbrauerei, Fischräucherei und Viehhandel. Im Jahr 1900 leben in Apenrade 5952 (1910 = 7769) Einwohner. In der Nähe von Apenrade befindet sich das Knivsbergdenkmal auch „Bismarck-Nationaldenkmal“ genannt.

Apenrade, Stadtbild
Apenrade, Stadtbild

Im April 1864 war es der dänischen Verhandlungsführer, der das Angebot einer Teilung Schleswigs nach Nationalitäten zurückwiesen hatten und so wurde am 30. Oktober des Jahres der Frieden von Wien unterzeichnet, in welchem die dänische Monarchie auf ganz Schleswig, Holstein und Lauenburg verzichten musste. Im Jahr 1919 bestimmte der Versailler Vertrag die Durchführung einer Volksabstimmung nach der von Napoleon III. durchgesetzten Einschränkung (Artikel 5).

Apenrade, Bismarck-Nationaldenkmal
Apenrade, Bismarck-Nationaldenkmal

Um Dänemark einen möglichst großen Gebietszuwachs sicherzustellen wurde Schleswig in drei Abstimmungszonen eingeteilt. Die nördlichste, bis zur sogenannten Clausenlinie (nach dem Dänen Clausen 1891 vorgeschlagenen Grenzziehung), musste geschlossen „en bloc“ abstimmen, wodurch das Schicksal diesen Gebietes von vornherein festgelegt wurde. In den beiden südlichen Zonen sollte stattdessen eine gemeindeweise Abstimmung stattfinden in der Hoffnung, dass möglichst viele einzelne Gemeinden nach Dänemark wechseln würden.

Apenrade, Navigationsschule und Kreiskrankenhaus
Apenrade, Navigationsschule und Kreiskrankenhaus

In der 1. Zone votieren erwartungsgemäß 74,2 % der Stimmberechtigten für Dänemark, Städte wie Sonderburg (56 %), Tondern (77 %) und Apenrade (55,1 %), die mehrheitlich für Deutschland votiert hatten, fielen so an Dänemark. In der 2. Zone stimmten 80 % für Deutschland. Die neue Grenzziehung brachte eine erhebliche deutsche Minderheit unter dänischer Herrschaft, Schleswig-Holstein verlor so Nordschleswig mit 3878 km² an Dänemark.

Apenrade, Aubeckerbucht
Apenrade, Aubeckerbucht

In Apenrade stimmten 55,1 % für Deutschland, trotzdem wurde die Stadt infolge der Abtrennung Nordschleswigs 1920 Dänemark angegliedert. Die Dänen gaben der Stadt den künstlichen Namen Aabenraa (Åbenrå).

Aabenraa oder Åbenrå, deutsch Apenrade, ist heute eine Stadt in Dänemark, Region Syddanmark, mit rund 16.500 Einwohnern (2022).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

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