Sandersleben im Herzogtum Anhalt, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Sandersleben 3674 Einwohner – 1905 (Städte im Kaiserreich)
Sandersleben im Herzogtum Anhalt
Sandersleben ist eine Stadt im Herzogtum Anhalt, Kreis Bernburg.
Sandersleben liegt an der Wipper und ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Berlin–Nordhausen und Halle-Clausthal-Zellerfeld.
Sandersleben hat eine evangelische und eine katholische Kirche, Synagoge, Schloss, Amtsgericht, Zuckerfabrik, Eisengießerei und Fabrikation landwirtschaftlicher Maschinen und Handelsgärtnerei. Im Jahr 1905 leben in Sandersleben 3674 meist evangelische Einwohner.
1046 schenkte König Heinrich III. dem Bistum Meißen Güter in Sandersleben. 1086 erhielt das Bistum Speyer hier 60 Hufen. Später ging der Ort an die Fürsten von Anhalt über, die hier 1313 eine Burg hatten.
An der Straße von Erfurt nach Magdeburg entwickelte sich Sandersleben seit etwa 1300 zur Stadt, der Rat ist 1386 bezeugt. Das aus der Burg hervorgegangene Schloss diente bis 1632 als fürstlicher Wohnsitz. 1603 fiel Sandersleben an das Fürstentum Anhalt-Dessau.
Um 1800 erlebte die Stadt Sandersleben eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte mit einem Liebhabertheater und geistig anregenden Männern der starken jüdischen Gemeinde, die 1830 eine Synagoge erhielt.
1830 hatte Sandersleben 1829 Einwohner, es wurden durch den Bahnbau nach Halle und Aschersleben (1871), nach Blankenheim und Güsten (1879) ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. 1850 entstand eine Zuckerfabrik, 1862 eine Maschinenfabrik.
Am 1. Januar 2010 schlossen sich Sandersleben (Anhalt) und die Gemeinden Alterode, Bräunrode, Greifenhagen, Harkerode, Quenstedt, Stangerode, Sylda, Ulzigerode und Welbsleben zur neuen Stadt Arnstein zusammen.
Sandersleben (Anhalt) ist ein Ortsteil der Stadt Arnstein. Arnstein ist heute eine Stadt in Sachsen-Anhalt, Landkreis Mansfeld-Südharz, mit rund 6500 Einwohnern (2021).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Ähnliche Beiträge