S.M.S. Jaguar

S.M.S. Jaguar (1898)

S.M.S. Jaguar (1898), Kanonenboot der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.

S.M.S. Jaguar, Kanonenboot
S.M.S. Jaguar, Kanonenboot

S.M.S. Jaguar (1898) – Angaben

Name:Jaguar
Namensherkunft:Jaguar, Raubkatze
Stapellauf:19.09.1898 in Danzig (Schichau Danzig)
Schiffsklasse:Kanonenboot, Typschiff Iltis
Schwesterschiffe:S.M.S. EberS.M.S. Iltis, S.M.S. Jaguar, S.M.S. LuchsS.M.S. PantherS.M.S. Tiger
Besatzung:ca. 121 Mann
Maße:Länge 62 m, Breite 9,10 m, Tiefgang 3,30 m
Wasserverdrängung:900 Tonnen
Maximale Geschwindigkeit:13 kn
Bewaffnung:4 Schnellfeuerkanonen Kaliber 8,8 cm , 6 Maschinenkanonen Kaliber 3,7 cm
Ende:Selbstversenkung am 07.11.1914 im Hafen von Tsingtau / Kiautschou

S.M.S. Jaguar (1898) – Geschichte

S.M.S. Jaguar
S.M.S. Jaguar

Die Kanonenboote der Iltis-Klasse galten als sehr gute Seeschiffe mit angenehmen Bewegungen. Das Manövrieren und Steuern, außer in Flachem Wasser und hoher Fahrt, wurde als vorzüglich eingeschätzt. Die Segel unterstützten gut, lagen gut bei und waren ziemlich trocken.

Neuguinea und Bismarck-Archipel, 1914
Neuguinea und Bismarck-Archipel, 1914

13.09.1899 Überführung nach Herbertshöhe in Deutsch-Neuguinea.

13.10. Feierliche Flaggenhissung auf Ponape, Karolinen.

03.11. Feierliche Flaggenhissung auf Jap, Palau.

S.M.S. Jaguar
S.M.S. Jaguar

17.11. Feierliche Flaggenhissung auf Saipan, Mariannen.

1900/01 Teilnahme am Krieg in China (Boxeraufstand).

1909 Zusammen mit S.M.S. Leipzig und S.M.S. Arcona, Teilnahme an der Niederschlagung der Unruhen auf Samoa.

1910 Zusammen mit den britischen Flusskanonenboot Thistle, Teilnahme an der Niederschlagung von Unruhen in Hankau/China.

S.M.S. Jaguar
S.M.S. Jaguar

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1914 – 1918) stellen die Japaner am 15. August 1914 ein 24 Stunden Ultimatum zur bedingungslosen Übergabe Kiautschous. 4800 Verteidiger stehen einer Übermacht von 65.000 Japanern gegenüber, das Ultimatum bleibt unbeantwortet. Die Besatzung der „Iltis“ nimmt, teils an Land teils auf anderen Schiffen, an den Kämpfen zur Verteidigung des Pachtgebietes teil, da ihre Außerdienststellung für Mitte 1914 ohnehin vorgesehen war.

Kiautschou, Tsingtau, 6. Oktober 1914. Beim ersten Sturm auf die Infanteriewerke von Tsingtau wurden die vereinigten Japaner und Engländer mit einem Verlust von 2500 Mann zurückgeschlagen
Kiautschou, Tsingtau, 6. Oktober 1914. Beim ersten Sturm auf die Infanteriewerke von Tsingtau wurden die vereinigten Japaner und Engländer mit einem Verlust von 2500 Mann zurückgeschlagen

04.08. erreicht S.M.S. Jaguar Tsingtau, es ist das einzige voll einsatzbereite deutsche Kriegsschiff. Gemeinsam mit dem österreichischen Kreuzer „Kaiserin Elisabeth“ beschießt es japanische Stellungen vor Tsingtau.

Beschießung der japanischen Stellungen durch S.M. Kanonenboot "Jaguar" und den österreichischen Kreuzer "Kaiserin Elisabeth".
Beschießung der japanischen Stellungen durch S.M. Kanonenboot „Jaguar“ und den österreichischen Kreuzer „Kaiserin Elisabeth“.

Am 7. November 1914 geht den Deutschen und Österreichern die Munition aus, damit endet die Verteidigung Tsingtaus. Die deutschen Kriegsschiffe sowie der österreichisch-ungarische Kleine Kreuzer Kaiserin Elisabeth werden von der eigenen Besatzung versenkt. Die Festung kapituliert unter ehrenvollen Bedingungen. Die Besatzung wird in eine 5 Jährige Kriegsgefangenschaft nach Japan abtransportiert. Der deutsche Pilot Günther Plüschow, „Der Flieger von Tsingtau“, erhält vorher den Befehl die Stadt mit wichtigen Dokumenten zu verlassen. Er erreicht nach abenteuerlichem Fluge die Heimat.

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
  • „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
  • „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
  • „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
  • „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
  • „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
  • „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
  • „Marine-Album“ Berlin 1910
  • „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
  • „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
  • „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
  • „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
  • „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
  • „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
  • „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
  • „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
  • „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
  • „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
  • „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
  • „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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