S.M.S. Braunschweig (1902), Linienschiff der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.
S.M.S. Braunschweig (1902) – Angaben
Name: | Braunschweig |
Namensherkunft: | Braunschweig, Herzogtum Braunschweig |
Stapellauf: | 20.12.1902 in Kiel (Germania-Werft ) |
Schiffsklasse: | Braunschweig-Klasse |
Schwesterschiffe: | S.M.S. Braunschweig, S.M.S. Elsass (1903), S.M.S. Hessen (1903), S.M.S. Lothringen (1904), S.M.S. Preußen (1903) |
Besatzung: | ca. 743 Mann |
Maße: | Länge 126 m Breite 22,2 m Tiefgang: 7,7 m |
Wasserverdrängung: | 13200 Tonnen |
Maximale Geschwindigkeit: | 18,7 kn |
Bewaffnung: | 4 Schnellfeuerkanonen Kaliber 28 cm, 14 Schnellfeuerkanonen Kaliber 17 cm, 18 Schnellfeuerkanonen Kaliber 8,8 cm, Torpedos |
Ende: | 1931 abgewrackt |
S.M.S. Braunschweig (1902) – Geschichte
Bei den 10 Schiffen der „Braunschweig- und „Deutschland“-Klasse, die sich äußerlich sehr ähnlich sahen, kamen 2 Doppeltürme von 28 cm zur Aufstellung. Die Stärke des Seitenpanzers betrug bei „Braunschweig“ bis 22,5 cm, bei „Deutschland“ bis 24 cm. Beide Klassen galten mit drei hochragenden Schornsteinen und ruhigen, harmonischen Formen als schöne Schiffe.
Der Stapellauf erfolgte am 20. Dezember 1902 auf der Germania-Werft in Kiel. Prinz Albrecht von Preußen, der damalige Prinzregent des Herzogtums Braunschweig vollzog die Taufe und hielt die Taufrede.
S.M.S. Braunschweig wurde am 14. Oktober 1904 in Dienst gestellt und führte danach Probefahren durch. Das Linienschiff übernahm im II. Geschwader die Position des ausgeschiedenen Küstenpanzer S.M.S. Odin. Es folgten verschiedene Verbands- und Flottenübungen.
Im November 1905 brachte das Schiff den Admiral Prinz Heinrich von Preußen als Vertreter Kaiser Wilhelms II. nach Christiana, das heutige Oslo, um an den Krönungsfeierlichkeiten des dänischen Prinzen Christian teilzunehmen. Dieser wurde nun zum König Haakon von Norwegen gekrönt.
Nach dem weiteren Dienst im Geschwader unternahm das Schiff 1908 eine Reise nach Las Palmas und La Coruna in Spanien. Im Dezember 1912 trat S.M.S. Braunschweig der neugebildeten V. Division unter Konteradmiral Ehrhard Schmidt auf dem Linienschiff S.M.S. Kaiser bei. Am 30 Juli 1913 wurde das Schiff in Kiel außer Dienst gestellt.
Nach der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien am 29. Juli 1917 wurde die Reservedivision der Kaiserlichen Marine aktiviert und dem IV. Geschwader (S.M.S. Wittelsbach, S.M.S. Braunschweig, S.M.S. Elsaß, S.M.S. Mecklenburg, S.M.S. Schwaben, S.M.S. Zähringen) unter Konteradmiral Hermann Alberts unterstellt. Nach einem Vorstoß bis in den Finnischen Meerbusen versah das Schiff Vorpostendienst in der Elbmündung.
Am 12. September 1914 ereignete sich an Bord von S.M.S. Braunschweig ein schweres Unglück, als ein Benzolsauerstoffapparat explodierte, dabei wurden 6 Besatzungsmitglieder getötet, 8 schwer und 8 leicht verwundet wurden. Es folgten in den Jahren 1914 und 1915 weitere Einsätze in der Ostsee.
Am 14. Dezember 1915 besuchte Kaiser Wilhelm II. die Besatzung auf dem Schiffes. Gemeinsam mit S.M.S. Elsaß wurde das Linienschiff bis 1. August 1916 in Libau im Einsatz belassen. Am 3. August 1916 traf es in Kiel ein und diente fortan bis Kriegsende 1918 als Ausbildungs- bzw. Wohnschiff.
Da das alte Schiff an die Ententemächte nicht ausgeliefert werden musste, wurde es in die Reichsmarine überführt. Hier unternahm es mehrere Fahrten in Nord- und Ostsee bis es am 31. Januar 1926 in Wilhelmshaven außer Dienst gestellt wurde.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
- „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
- „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
- „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
- „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
- „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
- „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
- „Marine-Album“ Berlin 1910
- „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
- „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
- „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
- „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
- „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
- „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
- „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
- „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
- „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
- „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
- „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
- „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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