Aquileja, Basilika und Dom-Kapitel-Platz

Aquileja (Aquileia)

Aquileja (Aquileia) in der Grafschaft Görz und Gradisca im Kaisertum Österreich, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Aquileja (Aquileia) 836 (1890), als Gemeinde 2319 (1900) Einwohner, Städte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie

Saluto di Aquileja
Saluto di Aquileja

Aquileja (Aquileia) in der Grafschaft Görz und Gradisca im Kaisertum Österreich

Aquileja ist eine Stadt im Kaisertum Österreich, Küstenland, gefürsteten Grafschaft Görz und Gradisca, Bezirkshauptmannschaft Gradisca.

Steiermark, Kärnten, Krain und Küstenland, Nationalitäten- und Sprachen-Karte 1900 (Prof. Hickmann's geographisch-statistischer Taschenatlas von Österreich-Ungarn)
Steiermark, Kärnten, Krain und Küstenland, Nationalitäten- und Sprachen-Karte 1900 (Prof. Hickmann’s geographisch-statistischer Taschenatlas von Österreich-Ungarn)

Aquileja liegt an einem in die Adria (Lagunen von Grado) mündenden Kanal. Die Stadt Aquileja hat einen 1019–42 erbauten restaurierten Dom (romanische Basilika mit Krypta), ein Baptisterium aus dem 12. Jahrhundert und einen 73 m hohen Glockenturm, Reste des Patriarchatspalastes und ein Altertumsmuseum (für die Funde aus der Umgebung). Im Jahr 1890 leben in Aquileja 836, als Gemeinde (1900) 2319 italienische Einwohner.

Aquileia, Garten des Museums
Aquileia, Garten des Museums

Aquileja wurde 182 v. Chr. 60 Stadien (9 km) vom Meer, mit dem es durch die einst schiffbare, jetzt versandete Lagune in Verbindung stand, als römisches Castrum angelegt und wurde bald ebenso wichtig in politischer und strategischer Beziehung wie reich und blühend durch Handel. Über den nahen niedrigsten Alpenpaß nach Nordosten (Ocra, später Alpis Julia) gingen die Straßen nach Rätien, Noricum, Pannonien, Istrien und Dalmatien; deshalb galt Aquileja für den Schlüssel Italiens von der Nordostseite. Seit Mark Aurel war es eine der ersten Festungen des Reiches, an deren Mauern 167 n. Chr. die Markomannen und Quaden starken Widerstand, später die Kaiser Maximinus (238) und Constantius (340) ihren Tod fanden. Als Hauptstadt der Provinz Venetia und Histria war Aquileja im 4. Jahrhundert die viertgrößte Stadt Italiens. Bis ins 5. Jahrhundert hatte Aquileja seine Größe behauptet, als es durch Attila nach dreimonatiger Belagerung 452 zerstört wurde. Die Einwohner flohen auf die Laguneninseln nach dem Hafen Gradus (Grado).

Aquileia, Der Dom
Aquileia, Der Dom

Das alte Aquileja erhob sich noch einmal. Im 6. Jahrhundert entstand das aquilejische Patriarchat, das in den Wirren der Zeit eine Macht erlangte, die der des römischen Bischofs gleichkam und ganz Friaul nebst Istrien umfasste. Nach dem Eindringen der Langobarden residierten Patriarchen auch in Gradus (Grado), mit denen die von Aquileja, die im 7. Jahrhundert in Cormons, später in Cividale ihren Sitz hatten, in stetem Streit lebten, bis die Synode von Mantua 827 den Vorrang Aquileja zuerkannte und ein Vergleich 1180 die beiden zugehörigen Sprengel festsetzte. 1451 wurde das Patriarchat von Aquileja nach Venedig verlegt, kam aber dadurch in eine schwierige Stellung, da einerseits Österreich, anderseits Venedig die Ernennung des Patriarchen beanspruchte. Die Zwistigkeiten wurden erst 1750 durch Papst Benedikt beendet, der an Stelle des Patriarchats von Aquileja zwei neue Erzbistümer, Udine und Görz, errichtete, die noch gegenwärtig bestehen.

Aquileia, Aquileja, ist heute eine Stadt in Italien mit rund 3000 Einwohnern (2019).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Allgemeines Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“, Wien 1902
  • „Andrees neuer allgemeiner und österreichisch-ungarischer Handatlas“, 1904
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Österreichs Hort – Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburgischen Erbländern“, 1908
  • „Österreichische Bürgerkunde – Handbuch der Staats und Rechtskunde“ um 1910
  • „Mein Österreich – Mein Heimatland“ 1915
Wappen Kaisertum Österreich

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