Friedrichshafen im Königreich Württemberg, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Friedrichshafen 4627 Einwohner – 1900 (größten Städte des Deutschen Reichs)
Friedrichshafen im Königreich Württemberg
Friedrichshafen ist eine Stadt im Königreich Württemberg, Donaukreis, Oberamt Tettnang und liegt 410 m ü. M., am Bodensee.
Friedrichshafen ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Bretten-Friedrichshafen und Fischbach-Lindau. Die Stadt besteht aus zwei Teilen: der alten, ehemaligen Reichsstadt Buchhorn und dem Kloster und Dorf Hofen.
Das schönste Gebäude in Friedrichshafen ist das Schloss (die ehemalige Propstei Hofen), die gewöhnliche Sommerresidenz der königlichen Familie, in schöner Lage am Bodensee und mit herrlicher Aussicht.
An das Schloss schließt sich die frühere Kloster- und jetzige evangelischen Pfarrkirche an. Die katholische Pfarrkirche steht in dem früheren Buchhorn. Im Jahr 1900 leben in Friedrichshafen 4627 Einwohner, der Großteil sind Katholiken, 1120 sind Evangelische. Friedrichshafen hat Denkmäler Kaiser Wilhelms I. und des Dichters G. Schwab und zwei Häfen.
Von hier aus wurde die Dampfschifffahrt auf dem Bodensee zuerst versucht. Friedrichshafen ist Sitz eines Hauptzollamts, hat eine Latein- und Realschule, Parkettfußboden-, Konserven- und Lederfabrik, eine Eisenbahnwerkstätte, Seebäder, eine Naturheilanstalt und ist ein stark besuchter Sommeraufenthalt.
Buchhorn kommt schon in Urkunden von 837 unter dem Namen Buachihorn oder Puchihorn vor und war einst der Sitz mächtiger Grafen. Nach deren Aussterben (1089) fiel das Besitztum an die Welfen und von diesen 1191 an die Hohenstaufen. 1275 erhielt die Stadt durch König Rudolf I. Reichsfreiheit. Nach Aufhebung der Reichsfreiheit (1802) kam sie zuerst an Bayern, 1810 aber an Württemberg, dessen König sie mit dem Kloster Hofen verband und beiden den Namen Friedrichshafen gab.
Das Kloster Hofen wurde 1050 als Benediktiner-Nonnenkloster gestiftet; 1090 übergab es Welf IV. dem Kloster Weingarten, von dem es 1420 in eine Propstei umgewandelt und mit Mönchen besetzt wurde. Nach dem Brand von 1634 wurde es 1695 durch den Abt von Weingarten neu aufgebaut und kam 1802 an den Fürsten von Nassau-Oranien, der es aufhob, 1804 durch Tausch an Österreich und 1805 an Württemberg. König Friedrich I. von Württemberg ließ den Hafen in Friedrichshafen anlegen.
Friedrichshafen ist heute eine Stadt in Baden-Württemberg, Kreisstadt des Bodenseekreises, mit rund 61.200 Einwohnern (2020).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
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Der Teilort mit Kloster „Hosen“, hieß tatsächlich Hofen.
s. https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Hofen
MfG