Ravensburg im Königreich Württemberg, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Ravensburg 14.614 Einwohner – 1905 (Städte im Kaiserreich)
Ravensburg im Königreich Württemberg
Ravensburg ist Oberamtsstadt im Königreich Württemberg, Donaukreis.
Ravensburg liegt an der Schussen , 446 Meter über dem Meer und ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Bretten-Friedrichshafen und der Lokalbahn Ravensburg-Weingarten.
Ravensburg besteht aus der Altstadt und drei Vorstädten, hat eine evangelische und 2 katholische Kirchen, ein altes restauriertes Rathaus, ein Konzerthaus, ein Denkmal Kaiser Wilhelms I., ein Gymnasium, eine Oberrealschule, eine Handelsschule, eine Altertumssammlung, Landgericht,
Handels- und Gewerbekammer, Reichsbanknebenstelle, Flachs- und Hanfspinnerei, Maschinenstickerei, Baumwollweberei, Färberei, Bleicherei, Parkett-, Malz-, Tonwaren-, Maschinen-, Pinsel- u. Papierfabrikation, Bildhauerei, Glasmalerei, viele Mühlen, Obst- und Weinbau.
Im Jahr 1905 leben hier 14.614 Einwohner, die großer Mehrzahl sind Katholiken, 2876 sind Evangelische und 41 Juden. Südlich der Veits oder Schlossberg (524 m), mit herrlicher Aussicht. Zum Landgerichtsbezirk Ravensburg gehören die acht Amtsgerichte zu Biberach, Leutkirch, Ravensburg, Riedlingen, Saulgau, Tettnang, Waldsee und Wangen.
Stadt und Schloss wurden vom Grafen Welf II. von Altorf († 1030) erbaut. Ravensburg kam 1180 an die Hohenstaufen, wurde 1276 Reichsstadt und war Sitz eines königlichen Landgerichts. Es trat 1331 dem Schwäbischen Städtebund bei, war namentlich im 15. Jahrhundert als Handelsstadt bedeutend und besaß große Papiermühlen; die erste ist 1407 nachweisbar.
Die Stadt nahm 1545 teilweise die Reformation an und fiel 1803 an Bayern, 1810 an Württemberg.
Ravensburg ist heute eine Stadt in Baden-Württemberg, Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises und hat rund 50.700 Einwohner (2020).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
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