Hela in Westpreußen im Königreich Preußen, Geschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Hela 462 Einwohner – 1900 (Städte im Kaiserreich)
Hela in Westpreußen im Königreich Preußen
Hela ist ein Flecken im Königreich Preußen, Provinz Westpreußen, Regierungsbezirk Danzig, Kreis Putzig.
Hela liegt auf der Südostspitze der von Nordwesten her in die Danziger Bucht sich erstreckenden, 36 km langen, 1 bis 3 km breiten Halbinsel Hela oder Putziger Nehrung, die einen Meerbusen, die Putziger Wiek, einschließt. Hela hat eine evangelische Kirche, Oberförsterei, Seebad, Leuchtturm, Rettungsstation für Schiffbrüchige und Fischerei. Im Jahr 1900 leben hier 462 Einwohner.
Hela Geschichte
Hela erhielt 1378 Stadtrechte und blieb Stadt bis 1874. Nach dem Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) bestimmte der Versailler Vertrag 1919 die Abtretung der Provinzen Posen und Westpreußen an Polen. Nur kleine Teile der Provinzen verblieben bei Deutschland. Diese wurde als Grenzmark Posen-Westpreußen zusammengefasst und Schneidemühl die neue Provinzhauptstadt. Die Polen unterdrückten im ganzen Land massiv ihre nationalen Minderheiten.
Durch Zwangsvertreibungen und andere Repressalien ging in Westpreußen der deutsche Bevölkerungsanteil zurück. Im Dezember 1937 wurden die gesamten Einwohner, über 600 Deutsche, binnen 24-Stunden aus Hela vertrieben. Im Krieg gegen Polen 1939 besetzte die Wehrmacht das Land und Hela wurde bis 1945 wieder eine Ortschaft im Deutschen Reich.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges (1939 – 1945) wurde die deutsche Bevölkerung, soweit nicht vorher evakuiert, ermordet, verschleppt bzw. vertrieben. Hela wurde unter polnische Verwaltung gestellt, die Polen nennen die Gemeinde nun Hel.
Hel, deutsch Hela, ist heute eine Stadt in Polen, Woiwodschaft Pommern, mit rund 3000 Einwohnern (2020).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
- „Schwarzbuch der Vertreibung 1945-1948: Das letzte Kapitel unbewältigter Vergangenheit“ von Heinz Nawratil, Universitas 2007
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