Greifenberg in Pommern im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Greifenberg 6477 Einwohner – 1900 (größte Städte des Deutschen Reichs).
Neben der Stadt Greifenberg in Pommern existieret im Deutschen Reich (Kaiserreich):
- Greifenberg, ein Badeort im Königreich Bayern, Regbez. Oberbayern, Bezirksamt Landsberg, unweit des Ammersees und an der Staatsbahnlinie Mering-Weilheim. Die Gemeinde hat eine katholische Kirche, Schloss mit schönem Garten, eine alkalische Stahlquelle mit Badeanstalt (Theresienbad). Im Jahr 1900 leben hier 263 Einwohner.
Greifenberg in Pommern
Greifenberg ist Kreisstadt im Königreich Preußen, Provinz Pommern, Regierungsbezirk Stettin.
Die Stadt liegt an der Rega, ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Gollnow-Kolberg und der Greifenberger Kleinbahn.
Greifenberg hat 2 evangelische Kirchen (darunter die St. Marienkirche aus dem 13. Jahrhundert), Synagoge, 2 Tore und den Pulverturm aus dem Mittelalter, Bronzedenkmal des Kaisers Wilhelm I., Gymnasium, Unteroffiziervorschule, Amtsgericht, Zuckerfabrik, Maschinen- und Ofenfabriken und Ziegelbrennerei.
Im Jahr 1900 leben hier 6477 Einwohner. Dabei die Ottoshöhe mit Parkanlagen und einem Denkmal des Freiherrn Otto Gans, Edler zu Puttlitz, und des Bürgermeisters Rosenow.
Greifenberg ist von dem Greifswalder Bürger Jakob von Trebetow gegründet und erhielt 1262 Stadtrechte. 1365 trat die Stadt der Hanse bei und umgab sich mit einer Stadtmauer. Nach dem Westfälischen Frieden 1648 kam es an Brandenburg und wurde im Königreich Preußen 1818 Kreisstadt.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges, Anfang März 1945, eroberte die Rote Armee die Stadt. Durch Plünderungen und Brandstiftung der sowjetischen Soldaten fiel die Innenstadt einem Großbrand zum Opfer. Nach den Kampfhandlungen war Greifenberg zu etwa 40 Prozent zerstört. Die Bevölkerung, soweit nicht geflohen, ermordet oder verschleppt, wurde vollständig vertrieben und Greifenberg unter polnische Verwaltung gestellt.
Gryfice, deutsch Greifenberg, ist heute eine Stadt in Polen, Woiwodschaft Westpommern mit rund 16.000 Einwohnern (2020).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
- „Schwarzbuch der Vertreibung 1945-1948: Das letzte Kapitel unbewältigter Vergangenheit“ von Heinz Nawratil, Universitas 2007
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