Belgard in Pommern im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Belgard 8047 Einwohner – 1900 (größte Städte des Deutschen Reichs)
Belgard in Pommern im Königreich Preußen
Belgard ist eine Kreisstadt im Königreich Preußen, Provinz Pommern, Regierungsbezirk Köslin.
Die Stadt liegt an der Persante, ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Stettin-Belgard-Danzig, Belgard-Kolberg und Neustettin-Belgard.
Belgard hat 3 evangelische Kirchen, eine Synagoge, Schloss, Gymnasium, Präparandenanstalt, Amtsgericht, Reichsbanknebenstelle, Eisengießerei und Maschinenbau, Stabfußbodenfabrik, Wollspinnerei, Molkerei, Dampfmühlen, Bierbrauerei und Pferdemärkte.
Im Jahr 1900 leben hier mit der Garnison (eine Abteilung Feldartillerie Nr. 2) 8047 meist evangelische Einwohner.
Belgard Geschichte
Belgard erscheint schon um 1125 als Stadt, 1299 wurde ihr das lübische Stadtrecht verliehen. Im Jahr 1534 wurde die Reformation in ganz Pommern eingeführt.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) besetzen die Schweden und Kaiserlichen abwechselnd sie Stadt.
1648 wurde Belgard brandenburgisch und im Jahr 1714 preußische Garnisonsstadt. Der Großbrand von 1765 richtete großen Schaden an.
Am 4./5. März 1945 wurde Belgard von der Roten Armee eingenommen und anschließend geplündert. Die Bevölkerung wurde verschleppt, ermordet, vergewaltigt und schlussendlich von den Polen vertrieben.
Białogard, deutsch Belgard, ist heute eine Stadt in Polen Woiwodschaft Westpommern mit rund 24.000 Einwohnern (2020).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
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