Birkenfeld a. Nahe

Birkenfeld

Birkenfeld im Großherzogtum Oldenburg, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Birkenfeld 2230 Einwohner – 1900 (Städte im Kaiserreich)

Birkenfeld, Neues Verwaltungsgebäude
Birkenfeld, Neues Verwaltungsgebäude

Neben der Stadt Birkenfeld im Großherzogtum Oldenburg, Fürstentum Birkenfeld, existiert im Deutschen Reich (Kaiserreich):

  • Birkenfeld, ein Dorf im Königreich Württemberg, Schwarzwaldkreis, Oberamt Neuenbürg, unweit der Enz und an der Staatsbahnlinie Pforzheim-Wildbad. Der Ort hat eine evangelische Kirche, Leder- und Seifenfabrikation und im Jahr 1900 = 2264 Einwohner.

Birkenfeld im Großherzogtum Oldenburg

Birkenfeld ist eine Stadt im Großherzogtum Oldenburg und Hauptort des gleichnamigen Fürstentums. Es liegt 381 Meter über dem Meer und an der Eisenbahn Birkenfeld-Neubrück.

Landkarte Rheinland
Landkarte Rheinland

Birkenfeld hat eine evangelische und eine katholische Kirche, eine Synagoge, Gymnasium, Amtsgericht, Oberförsterei, Zichorien- und Tabakfabrikation, Gerberei, Bierbrauerei und Dampfziegelei.

Birkenfeld a. Nahe
Birkenfeld a. Nahe

Im Jahr 1900 leben in Birkenfeld 2230 meist evangelische Einwohner. Etwa 1 km von Birkenfeld liegt auf einem Berg die alte Burg Birkenfeld, einst Residenz der Herzöge von Pfalz-Birkenfeld Der Ort Birkenfeld wird schon im 10. Jahrhundert erwähnt.

Birkenfeld, Am Stadtweiher
Birkenfeld, Am Stadtweiher

Fürstentum Birkenfeld

Das Fürstentum Birkenfeld ist ein zum Großherzogtum Oldenburg gehörendes, aber abgesondert liegendes Fürstentum, südlich am Hunsrück, wird ganz von der preußischen Rheinprovinz begrenzt und umfasst ein Areal von 593 km² (9,13 Quadratmeilen). Es besteht aus der Herrschaft Oberstein und der Grafschaft Sponheim. Das Land wird vom Hochwald und Idarwald durchzogen und im südöstlichen Teil von der Nahe durchflossen. Der Ackerbau ist trotz der gebirgigen Beschaffenheit des stark bewaldeten Landes im allgemeinen befriedigend; Obst gedeiht besonders an den Ufern der Nahe; ausgeprägt ist die Rindviehzucht. Die Waldungen bestehen größtenteils aus Laubholz. Gegenstand des Bergbaues sind Eisenstein und Dachschiefer. Die Industrie ist lebhaft, besonders im Amtsbezirk Oberstein die Achatschleiferei und die Fabrikation unechter Bijouterien.

Fürstentum Birkenfeld, Landkarte 1910
Fürstentum Birkenfeld, Landkarte 1910

Im Jahr 1900 leben hier 43.409 Einwohner, davon 34.523 Evangelische, 8180 Katholiken und 524 Juden. Die Regierung ist in dem großherzoglich oldenburgischen Haus nach dem Recht der Erstgeburt erblich; aber die Verbindung des Fürstentums mit den übrigen oldenburgischen Ländern ist eine bloß persönliche, durch den gemeinsamen Regenten vermittelte. Die Regierungsgeschäfte besorgt unter der unmittelbaren Leitung des oldenburgischen Kabinetts das Regierungskollegium zu Birkenfeld. Birkenfeld ist im oldenburgischen Landtag vertreten; außerdem besteht ein Provinzialrat (14 Mitglieder). Die Gemeindeverwaltung ist selbständig und wird durch Bürgermeister, die Staatsbeamte sind, kontrolliert. Es bestehen zwei Amtsgerichte (Birkenfeld und Oberstein) unter dem Landgericht in Saarbrücken. Seit 1569 führte ein Zweig des Hauses Zweibrücken, der bis 1733 in Birkenfeld residierte, den Namen Birkenfeld. 1776 kam Birkenfeld an Baden, 1801 an Frankreich, 1817 an Oldenburg.

  • vor 1871: 1 Taler = 30 Silbergroschen = 300 Pfennig
  • ab 1871: 1 Mark = 100 Pfennig

Der Sitz der Regierung ist in Birkenfeld.

Bürgermeistereien in Birkenfeld, Herrstein, Idar, Niederbrombach und Nohfelden sowie der Stadtbürgermeisterei Oberstein.

Im Fürstentum Birkenfeld unterstehen sämtliche Gemeinden zunächst dem Bürgermeisteramt: Abentheuer, Achtelsbach, Algenrodt, Asweiler, Bergen, Berschweiler, Birkenfeld, Böschweiler, Bosen, Breitental, Brücken, Buhlenberg, Bundenbach, Burbach, Burgbirkenfeld, Dambach, Dienstweiler, Eckelhausen, Eisen, Eitzweiler, Eiweiler, Elchweiler, Ellenberg, Ellweiler, Enzweiler, Feckweiler, Fischbach, Georg Weierbach, Gerach, Gimbweiler, Gollenberg, Gonnesweiler, Göttschied, Griebelschied, Hambach, Hattgenstein, Herborn, Herrstein, Hettenrodt, Heupweiler, Hintertiefenbach, Hirstein, Hoppstädten, Hussweiler, Idar, Kirnsulzbach, Kirschweiler, Kronweiler, Leisel, Mackenrodt, Meckenbach, Mörschied, Mosberg-Richweiler, Neunkirchen, Niederbrombach, Niederhosenbach, Niederwörresbach, Nockental, Nohen, Nohfelden, Oberbrombach, Oberhosenbach, Oberstein, Oberwörresbach, Regulshausen, Rimsberg, Rinzenberg, Rötsweiler, Schmissberg, Schwarzenbach, Schwollen, Selbach, Siesbach, Sonnenberg, Sonnschied, Sötern, Steinberg-Deckenhardt, Tiefenstein (Zusammenschluss aus Hettstein und Obertiefenbach), Traunen, Veitsrodt, Vollmersbach, Walhausen, Weiden, Weiersbach-Bleiderdingen, Wickenrodt, Wilzenberg, Winnenberg, Wolfersweiler.

Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) gehörte Birkenfeld zur französischen Besatzungszone und ist seit 1946 Kreisstadt im neu gebildeten Land Rheinland-Pfalz.

Birkenfeld ist heute ein Stadt in Rheinland-Pfalz mir rund 7000 Einwohnern (2021).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

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