Mosbach im Großherzogtum Baden, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Mosbach 3980 Einwohner – 1905 (Städte im Kaiserreich)
Mosbach im Großherzogtum Baden
Mosbach ist eine Stadt im Großherzogtum Baden, Hauptstadt des Kreises Mosbach, der auf 2166 km² (39,34 Quadratmeilen) 150.695 Einwohner zählt, davon 52.355 Evangelische, 95.384 Katholiken und 2669 Juden (70 Einwohner auf 1 km²).
Mosbach ist Amtsstadt, liegt am Elzbach, 158 Meter über dem Meer und ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Heidelberg–Würzburg und der Eisenbahn Mosbach-Mudau. Die Stadt Mosbach hat eine evangelische und eine katholische Kirche, Synagoge, ein altes, schönes Rathaus (ehemalige Cäcilienkirche) mit reichem Archiv und einer Fayencesammlung, ein altes Schloß, Realprogymnasium, Gewerbeschule,
eine Handels- und eine landwirtschaftliche Winterschule, Idiotenanstalt, Diakonissenhaus, Landgericht, fürstlich leiningische Oberförsterei, Tonosen-, Sohlleder-, Malz-, Bronze- und Stempelfabrikation, Bierbrauerei, Elektrizitätswerk, Wein- und Obstbau. Im Jahr 1905 leben in Mosbach 3980 meist evangelische Einwohner. Mosbach wird als Luftkurort besucht.
Zum Bezirk des Landgerichts gehören die neun Amtsgerichte zu Adelsheim, Boxberg, Buchen, Eberbach, Mosbach, Neckarbischofsheim, Tauberbischofsheim, Walldürn und Wertheim. Mosbach erhielt am Ende des 13. Jahrhunderts Stadtrecht und kam 1331 an die Pfalz, 1806 an Baden. Die alte Abtei wurde 1277 in ein Kollegiatstift verwandelt und 1548 aufgehoben.
Mosbach ist heute eine Stadt im Norden Baden-Württembergs mit rund 23.500 Einwohnern (2020).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
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