Offenburg, Rathaus

Offenburg

Offenburg im Großherzogtum Baden, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Offenburg 15.434 Einwohner – 1905 (Städte im Kaiserreich)

Offenburg, Marktplatz mit Drake-Denkmal
Offenburg, Marktplatz mit Drake-Denkmal

Neben der Stadt Offenburg im Großherzogtum Baden existiert im Königreich Ungarn:

  • Offenbánya (spr. -bānja, Offenburg, im Mittelalter Umberg), ein von deutschen Einwanderern gegründeter Bergwerksort im ungarischen Komitat Torda-Aranyos (Siebenbürgen), in prachtvoller Lage am Aranyos, mit schon seit den Römerzeiten bekannten, ehemals reichen Gold-, Silber- und Bleigruben, in denen auch Tellurerz gewonnen wird. Im Jahr 1901 leben hier 1057 rumänischen und magyarischen (griechisch-orientalischen und römisch-katholische) Einwohner.

 

Offenburg im Großherzogtum Baden

Offenburg ist eine Stadt im Großherzogtum Baden, Hauptstadt des Kreises Offenburg, der 1593 km² (28,98 Quadratmeilen) mit im Jahr 1905 = 181.161 Einwohner, davon (1900) 58.816 Evangelische, 112.289 Katholiken und 1513 Juden, umfasst.

Landkarte Elsass-Lothringen, Baden, Württemberg, Pfalz
Landkarte Elsass-Lothringen, Baden, Württemberg, Pfalz

Offenburg liegt an der Kinzig, 161 Meter über dem Meer und ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien MannheimKonstanz und Offenburg-Singen sowie der Eisenbahn Altenheim-Offenburg. Die Stadt Offenburg hat eine evangelische und eine katholische Pfarrkirche, ein schönes Rathaus, ein altertümliches Oberamtsgebäude, Denkmäler Franz Drakes und des Naturforschers Lorenz Oken (Brunnen mit Büste),

Offenburg, Marktplatz, Rathaus, Drake-Denkmal
Offenburg, Marktplatz, Rathaus, Drake-Denkmal

Gymnasium, Realschule, Handels- und Gewerbeschule, landwirtschaftliche Winterschule, ein Frauenkloster, Waisenhaus, Landgericht, Forstamt, Reichsbanknebenstelle, Baumwoll- und Leinenspinnerei und -Weberei, Hut-, Malz-, Tabak- und Zigarren-, Maschinen-, Haarschäfte-, Bürsten-, Filz-, Kartonnagen-, Zementwaren- und Musselinglasfabrikation, Glasmalerei, mechanische Werkstätten,

Offenburg, Hauptstraße
Offenburg, Hauptstraße

Gerberei, Bleicherei, Färberei, Kunstschlosserei, Bierbrauerei, Steindruckerei, Kunst- und Handelsgärtnerei, bedeutenden Weinbau, lebhaften Speditionshandel und wichtige Märkte. Im Jahr 1905 leben in Offenburg mit der Garnison (ein Infanterieregiment Nr. 170) 15.434 Einwohner, davon (1900) 2922 Evangelische und 337 Juden.

Offenburg, Marktplatz mit Neptunbrunnen
Offenburg, Marktplatz mit Neptunbrunnen

Zum Landgerichtsbezirk Offenburg gehören die neun Amtsgerichte zu Achern, Bühl, Gengenbach, Kehl, Lahr, Oberkirch, Offenburg, Triberg und Wolfach. Offenburg, zuerst 1101 urkundlich erwähnt, erscheint 1223 als Stadt, fiel 1248 an das Bistum Straßburg und wurde von Rudolf I. vor 1289 zur Reichsstadt erhoben.

Offenburg
Offenburg

1321 kam Offenburg als Pfand an die Markgrafen von Baden, dann zum Teil an die Grafen von Fürstenberg, bis im 16. Jahrhundert Österreich die Pfandschaft erwarb. Doch wahrte sich die Stadt durch einen langwierigen Prozess beim Reichskammergericht ihre reichsunmittelbare Stellung bis 1802, wo es an Baden kam. Von den Schweden wurde die Stadt 1632 erobert, 1638 von Bernhard von Weimar angegriffen, 1689 von den Franzosen zerstört.

Offenburg, Fischmarkt
Offenburg, Fischmarkt

Hier 24. September 1707 Sieg der Österreicher über die Franzosen. In der Nähe die Gemeinde Ortenberg, an der Schwarzwaldbahn, mit (1905) 1499 Einwohner und dem Stammschloss der Grafen von Offenburg, das im 17. Jahrhundert von den Franzosen zerstört, 1834–40 wiederhergestellt wurde.

Offenburg ist heute eine Stadt im Westen Baden-Württembergs mit rund 60.000 Einwohnern (2020).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

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