Hohenleuben im Fürstentum Reuß jüngere Linie, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Hohenleuben 1906 Einwohner – 1900 (Städte im Kaiserreich)
Hohenleuben im Fürstentum Reuß jüngere Linie
Hohenleuben ist Flecken im Fürstentum Reuß jüngerer Linie.
Hohenleuben liegt an der Staatsbahnlinie Werdau-Mehltheuer und 369 Meter über dem Meer. Der Ort hat eine evangelische Kirche, Schloss, Rettungshaus, Amtsgericht, Zigarren- und Wollwarenfabrikation, Strumpfwirkerei. Im Jahr 1900 leben in Hohenleuben 1906 Einwohner. In der Nähe befindet sich das fürstliche Schloss Reichenfels mit Altertumssammlung.
Der 1267 genannte Ort ist aus einem Dorf Leuben, das in der Nähe des Untermarktes zu suchen ist, und einer um Schloss und Kirche in Anlehnung an die 1 km entfernte Burg Reichenfels entstandene Siedlung zusammengewachsen. Die aus dem frühen 12. Jahrhundert stammende, 1356 genannte Burg Reichenfels war Mittelpunkt einer Pflege im Besitz der Vögte von Gera, die 1590 an die Reußen kam. Zum Fürstentum Reuß jüngerer Linie gehörte Hohenleuben von 1616 bis 1918.
Im Mittelalter unterstand der Pfarrkirche Hohenleuben ein sehr umfangreicher Sprengel bis nach Zeulenroda. Hohenleuben erhielt 1715 Marktrechte, stand unter einem Schultheißen und war der landesherrlichen Gerichtsbarkeit unterworfen. Seit 1697 wurde die Zeugweberei neben der stark verbreiteten Leineweberei betrieben, 1711 die Strumpfwirkerei eingeführt, um 1815 bestand eine Zeugmanufaktur. Die Textilprodukte wurden von einheimischen Faktoren aufgekauft und auf die Messen nach Leipzig und Nürnberg gebracht.
1820 hatte Hohenleuben 1400 Einwohner. Die Bahnlinie Werdau-Weida-Mehltheuer führt seit 1883 nahe an der Stadt vorbei. 1825 gründeten patriotische gesinnte Bürger den Vogtländischen Altertumsverein, der das Museum Reichenfels mir einer bedeutenden Bibliothek begründete. 1860 begann die Zigarrenfabrikation. 1928 wurde der Marktflecken zur Stadt erklärt.
Hohenleuben ist heute eine Landstadt im Freistaat Thüringen, Landkreis Greiz, mit rund 1500 Einwohnern (2021).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
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