Steyr, O. Oe, Stadtplatz

Steyr

Steyr in Oberösterreich im Kaisertum Österreich, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Steyr 17.592 Einwohner (1900), Städte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie

Steyr, Ob. Oe , Stadtplatz
Steyr, Ob. Oe , Stadtplatz

Steyr in Oberösterreich im Kaisertum Österreich

Steyr ist eine Stadt im Kaisertum Österreich, Oberösterreich (Erzherzogtum Österreich ob der Enns) mit eigenem Statut.

Oberösterreich 1900 (Prof. Hickmann's geographisch-statistischer Taschenatlas von Österreich-Ungarn)
Oberösterreich 1900 (Prof. Hickmann’s geographisch-statistischer Taschenatlas von Österreich-Ungarn)

Steyr liegt 311 Meter über dem Meer, an der Mündung des Flusses Steyr in die Enns, an der Staatsbahnlinie St. Valentin-Klein-Reifling und der Steyrtalbahn (Garsten-Agonitz).

Steyr, O.-Oe, Zusammenfluss der Enns mit Steyr
Steyr, O.-Oe, Zusammenfluss der Enns mit Steyr

Steyr ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft (Steyr-Umgebung) und eines Kreisgerichts, hat eine gotische Stadtpfarrkirche (1420–1628) mit neuem Turm (1889), ein 980 erbautes, jetzt gräflich Lambergsches Schloss mit Park, ein Rathaus (15. Jahrhundert) mit Archiv, eine Industriehalle mit Museum, Denkmäler Joseph Werndls, des Gründers der Waffenfabrik (von Tilgner, 1894), und des Komponisten Bruckner.

Steyr, O. Oe, Stadtplatz
Steyr, O. Oe, Stadtplatz

Die Stadt Steyr verfügt über eine Oberrealschule, Fachschule für Eisen- und Stahlbearbeitung, eine Handelsschule, Sparkasse, Theater, Wasserheilanstalt, Kranken- und Waisenhaus und ein Elektrizitätswerk. Im Jahr 1900 leben in Steyr 17.592 Einwohner. Steyr ist der Mittelpunkt der oberösterreichischen Eisen- und Stahlbearbeitung und hat eine große Waffenfabrik, die hauptsächlich Armeegewehre, gegenwärtig auch Fahrräder verfertigt, außerdem Unternehmungen für Messerschmiedewaren, Feilen, Ahlen, Nägel, Draht etc.; ferner eine Maschinenfabrik, Bierbrauerei, je eine Bürsten-, Tonöfen- und Papierfabrik, Druckerei und Appretur, Sägewerk u. a.

Steyr, 305 m Seehöhe, Ob.-Oe., Graf Lamberg'sches Schloss
Steyr, 305 m Seehöhe, Ob.-Oe., Graf Lamberg’sches Schloss

Steyr war Hauptort einer Markgrafschaft, die dem Lande Steiermark den Namen gab, und ist Geburtsort des deutscher Dichters Aloys Blumauer (* 21.12.1755 – 16.03.1798 in Wien). Südlich von Steyr liegt das Dorf Garsten, mit ehemaligem, 1082 gegründetem Benediktinerstift, jetzt Männerstrafanstalt, schöner Kirche, Gummiwarenfabrik (Pyrach) und im Jahr 1900 = 1323 (als Gemeinde 5704) Einwohner, nördlich Gleink, gleichfalls mit ehemaliger, 1121 gegründeter Benediktinerabtei (jetzt Mädchenerziehungsanstalt der Salesianerinnen), sehenswerter Stiftskirche und 2790 Einwohner, westlich die Wallfahrtskirche Christkindl.

Steyr, 305 m Seehöhe, Ob.-Oe., Steyrbrücke mit Michaelerkirche
Steyr, 305 m Seehöhe, Ob.-Oe., Steyrbrücke mit Michaelerkirche

Im Ennstal aufwärts liegen die Industrieorte und Sommerfrischen: Ternberg (mit 330, als Gemeinde 2548 Einwohner), Trattenbach (453 Einwohner), Losenstein mit Schlossruinen und 1698 Einwohner, Reichraming (1998 Einwohner) und Großraining (2465 Einwohner); im Steyrtal: Sierning (mit 2038, als Gemeinde 6436 Einwohner), Steinbach (1844 Einwohner) und Grünburg, Sitz eines Bezirksgerichts, mit Burgruine Leonstein und 1380 (als Gemeinde 2987) Einwohner.

Steyr, O. Oe, Stadtplatz
Steyr, O. Oe, Stadtplatz

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Allgemeines Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“, Wien 1902
  • „Andrees neuer allgemeiner und österreichisch-ungarischer Handatlas“, 1904
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Österreichs Hort – Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburgischen Erbländern“, 1908
  • „Österreichische Bürgerkunde – Handbuch der Staats und Rechtskunde“ um 1910
  • „Mein Österreich – Mein Heimatland“ 1915

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