Stanislau in Galizien im Kaisertum Österreich, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Stanislau 30.410 Einwohner (1900), Städte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
Stanislau in Galizien im Kaisertum Österreich
Stanislau (polnisch Stanislawów) ist eine Stadt im Kaisertum Österreich, Königreich Galizien und Lodomerien.
Stanislau liegt auf einem Hügel zwischen der Schwarzen und der Goldenen Bystrzyca und ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Lemberg–Czernowitz, Stryi-Stanislau-Husiatyn und Stanislau-Körösmezö. Stanislau ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts, einer Finanzbezirksdirektion, einer Staatsbahndirektion, eines Revierbergamtes und eines griechisch-katholischen Bischofs.
Stanislau hat ein Standbild Franz I., ein polnisches und ein ruthenisches Obergymnasium, eine Oberrealschule, Lehrerbildungsanstalt, Landesfachschule für Tischlerei, ein Theater, eine Strafanstalt für Männer, eine Filiale der Österreichisch-Ungarischen Bank und mehrere andere Kreditinstitute, eine große Eisenbahnwerkstätte, Dampfmühlen, Bierbrauerei, Gerberei, Parkettenfabrik, lebhaften Handel.
Im Jahr 1900 leben in Stanislau mit dem Militär (3397 Mann) 30.410 vorwiegend polnische Einwohner. Angrenzend das Dorf Knihinin. Knihinin (Knihinin Wies, spr. wjesch) hat eine Petroleumraffinerie, Branntweinbrennerei, Gerberei, Möbelfabrik und im Jahr 1900 = 14.477, mit dem anschließenden Dorf Knihinin Kolonia 18.352 polnische und ruthenische Einwohner.
Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte Stanislau von 1921 bis 1939 zu Polen. 1939 wurde die Stadt von der Roten Armee besetzt und der Sowjetunion (Ukrainische SSR) einverleibt. 1991 erklärte die Ukraine ihre Unabhängigkeit.
Iwano-Frankiwsk (ukrainisch Івано-Франківськ, polnisch Stanisławów, deutsch Stanislau, bis 1962 Stanislaw Станислав, ukrainisch Stanyslawiw Станиславів) ist heute ein Stadt in der Ukraine, Gebietshauptstadt Oblast Iwano-Frankiwsk, mit rund 218.500 Einwohnern (2004).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Allgemeines Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“, Wien 1902
- „Andrees neuer allgemeiner und österreichisch-ungarischer Handatlas“, 1904
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Österreichs Hort – Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburgischen Erbländern“, 1908
- „Österreichische Bürgerkunde – Handbuch der Staats und Rechtskunde“ um 1910
- „Mein Österreich – Mein Heimatland“ 1915
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