Leitmeritz in Böhmen im Kaisertum Österreich, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Leitmeritz 13.075 Einwohner (1900), Städte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
Leitmeritz in Böhmen im Kaisertum Österreich
Leitmeritz ist eine Stadt im nördlichen Böhmen im Kaisertum Österreich.
Leitmeritz liegt 171 m ü. M., am rechten Ufer der Elbe (die hier mit Dampfschiffen befahren wird, und über die eine 550 m lange eiserne Gitterbrücke führt), sowie an den Linien Wien–Tetschen der Österreichischen Nordwestbahn und Teplitz–Reichenberg der Aussig-Teplitzer Eisenbahn. Leitmeritz ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts, einer Finanzbezirksdirektion und eines Bischofs,
hat eine Kathedrale (von 1671) mit neuem Turm, eine bischöfliche Residenz (1701), ein altes Rathaus (jetzt Gerichtsgebäude), einen alten Stadtturm (13. Jahrhundert), ein neues Stadthaus mit Archiv, ein Denkmal Kaiser Josephs II. und ein Denkmal Kaiser Franz Josefs I. sowie hübsche Anlagen (Stadtpark und Schützeninsel). Im Jahr 1900 leben in Leitmeritz 13.075 deutsche Einwohner.
Die Stadt Leitmeritz hat eine theologische Lehranstalt, ein Obergymnasium, eine Oberrealschule, Bildungsanstalten für Lehrer und Lehrerinnen, Ackerbau-, Obst- und Weinbauschule, Gewerbemuseum, Taubstummeninstitut, Krankenhaus, ferner 2 Klöster, eine Sparkasse, 2 Bierbrauereien, eine Malzfabrik, Kalk- und Ziegelbrennerei, Dampfmühle, Zementwarenfabrik, Lederfabriken, Buchdruckereien und lebhaften Handel.
In der Umgebung von Leitmeritz wird Obst-, Wein- und Hopfenbau betrieben. Westlich von Leitmeritz erhebt sich der aussichtsreiche Radobyl (398 m), nordöstlich der bewaldete Geltschberg (725 m), an dessen Fuß der klimatische und Kaltwasserkurort Geltschbad liegt.
Litoměřice, deutsch Leitmeritz, ist heute eine Stadt in der Tschechischen Republik mit rund 24.000 Einwohnern (2021).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Allgemeines Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“, Wien 1902
- „Andrees neuer allgemeiner und österreichisch-ungarischer Handatlas“, 1904
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Österreichs Hort – Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburgischen Erbländern“, 1908
- „Österreichische Bürgerkunde – Handbuch der Staats und Rechtskunde“ um 1910
- „Mein Österreich – Mein Heimatland“ 1915
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