Eisleben, Marktplatz

Eisleben

Eisleben im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Eisleben 25.120 Einwohner – 1905 = 164. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.

Eisleben, Marktplatz mit Lutherdenkmal
Eisleben, Marktplatz mit Lutherdenkmal

Eisleben in der Provinz Sachsen im Königreich Preußen

Eisleben (Islebia) ist eine Stadt im Königreich Preußen, Provinz Sachsen, Regierungsbezirk Merseburg, Hauptstadt des Mansfelder Seekreises und ehemals der Grafschaft Mansfeld.

Eisleben Stadtplan 1910 (Wagner & Debes Leipzig)
Eisleben Stadtplan 1910 (Wagner & Debes Leipzig)

Eisleben liegt im Westen des Süßen Sees, an der Staatsbahnlinie Halle-Blankenheim und der Mansfelder elektrischen Kleinbahn und 118–182 Meter über dem Meer. Eisleben besteht aus der Altstadt und Neustadt.

Landkarte Provinz Sachsen, Anhalt
Landkarte Provinz Sachsen, Anhalt

Die Stadt Eisleben hat 5 evangelische Kirchen (darunter die Andreaskirche mit der Kanzel, auf der Luther seine letzten Predigten hielt, und Denkmälern der alten Grafen von Mansfeld und die Peter-Paulkirche mit dem Taufstein, an dem Luther getauft worden sein soll), eine katholische Kirche, Synagoge, Schlossruine,

Eisleben, Schlossstraße
Eisleben, Schlossstraße

ein Erzstandbild Luthers, ein Denkmal des hier geborenen Friedrich König, des Erfinders der Buchdruckschnellpresse, Gymnasium (von Luther zwei Tage vor seinem Tode gestiftet), Realschule, Schullehrerseminar und Bergschule.

Eisleben, Plan
Eisleben, Plan

Im Jahr 1900 leben in Eisleben 23.898 Einwohner, der Großteil sind Evangelische, 1802 sind Katholiken und 149 Juden. Das Geburtshaus Luthers in der Lutherstraße brannte 1689 bis auf das untere Stockwerk ab, wurde aber durch milde Beiträge wieder aufgebaut und 1693 zur Freischule (Lutherschule) für arme Waisen eingerichtet. Es enthält mancherlei Reliquien von Luther.

Eisleben, Plan
Eisleben, Plan

Die Stadt Eisleben hat ein Amtsgericht, ein Bergrevier sowie die Direktion der Mansfeldischen kupferschieferbauenden Gewerkschaft, betreibt Bergbau auf Kupfer, Silber und Kalisalze, zwei Kupferhütten, Gartenbau und Samenhandel. Die Altstadt von Eisleben kommt urkundlich schon 974 vor; sie erhielt 1045 Münz-, Markt- und Zollrechte und gehörte den Grafen von Mansfeld.

Eisleben, Breiterweg
Eisleben, Breiterweg

Von 1531–1710 wurde eine Linie der Grafen von Mansfeld nach Eisleben benannt. 1579 wurde hier der Eislebensche Tauschrezeß zwischen Kursachsen und dem Erzstift Magdeburg abgeschlossen. Nach dem Aussterben der Grafen von Mansfeld 1780 kam Eisleben an Sachsen und 1815 an das Königreich Preußen. Eisleben ist Martin Luthers (10.11.1483 – 18.02.1546) Geburts- und Sterbeort.

Lutherstadt Eisleben ist heute eine Stadt in Sachsen-Anhalt, Landkreis Mansfeld-Südharz, mit rund 22.000 Einwohnern (2021).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

Ähnliche Beiträge

Vorherige SeiteNächste Seite
BurgErfurt

Kommentar verfassen