Rheydt im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Rheydt 40.151 Einwohner – 1905 = 98. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.
Rheydt (Rheidt) in der Provinz Rheinland im Königreich Preußen
Rheydt (Rheidt) ist eine Stadt im Königreich Preußen, Provinz Rheinland, Regierungsbezirk Düsseldorf, Landkreis Gladbach, an der Niers und liegt 66 Meter über dem Meer.
Die Stadt Rheydt ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Rheydt-Neuß, Krefeld-Rheydt, Aachen-Rheydt u. a. und mit dem angrenzenden München-Gladbach durch Straßenbahn verbunden. Rheydt hat 2 evangelische und 2 katholische Kirchen, eine Synagoge, ein neues schönes Rathaus.
In der Stadt Rheydt stehen Denkmäler von Kaiser Wilhelms I. und Bismarck und einen Monumentalbrunnen (Hohenzollernbrunnen). In Rheydt existieren ein Gymnasium mit Oberrealschule, ein evangelisches Lehrerseminar, eine Spinn- und Webschule, eine Handels- und Gewerbeschule für Mädchen und ein Amtsgericht.
Die Wirtschaft von Rheydt unterstützt eine Reichsbanknebenstelle. Industrie besteht in Baumwollen- und Halbwollenzeugen, in Samt und Seidenstoffen, Spinnerei, Weberei, Färberei, Bleicherei, Appreturanstalten, Kleider-, Schuh- und elektrotechnische Fabriken, ein großes Kabelwerk (800 Arbeiter), chromolithographische Anstalten, Buntpapier-, Seifen-, Maschinen-, Zigarren-, Lampendocht-,
Treibriemen- und Zementwarenfabrikation, Eisengießerei, Zwirnerei, ein Sägewerk, Bierbrauerei, Branntweinbrennerei und Holzhandel. Im Jahr 1905 leben in Rheydt 40.151 Einwohner, die knappe Mehrheit sind Katholiken, 18.472 sind Evangelische und 292 Juden. Rheydt wurde erst 1856 zur Stadt erhoben.
Zum Stadtgebiet von Rheydt gehören als Teile Geneiken und Heyden. Die Herrschaft Rheydt gehörte im Mittelalter den Herren v. Eppendorf unter Jülichscher Hoheit und von 1500 bis ins 19. Jahrhundert den Herren von Bylandt. Die Stadt Rheydt wurde am 1. Januar 1975 mit der Stadt Mönchengladbach und der Gemeinde Wickrath zur heutigen Stadt Mönchengladbach vereinigt.
Rheydt ist heute ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Mönchengladbach.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
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