Kempten vom Lotterberg mit Gebirgspanorama

Kempten

Kempten im Königreich Bayern, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Kempten 20.503 Einwohner – 1905 = 214. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.

Kempten im Allgäu, Rathausplatz
Kempten im Allgäu, Rathausplatz

Kempten im Allgäu im Königreich Bayern

Kempten Stadtplan 1910  (Wagner & Debes Leipzig)
Kempten Stadtplan 1910 (Wagner & Debes Leipzig)

Kempten ist eine unmittelbare Stadt im Königreich Bayern, Regierungsbezirk Schwaben.

Landkarte Süd-Bayern
Landkarte Süd-Bayern

Kempten liegt an der Iller und 694 Meter über dem Meeresspiegel. Kempten ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien München-Lindau, Kempten-Neuulm und Kempten-Pfronten. Die Stadt Kempten hat eine evangelische und eine katholische Kirche, Schloss, ein schönes Rathaus, mehrere freie Plätze mit ausgedehnten, hübschen Anlagen (Stadtpark). Im Jahr 1900 leben in Kempten mit Garnison (ein Infanteriebataillon Nr. 20) 18.864 Einwohner, der Großteil sind Katholiken, 3722 sind Evangelische und 68 Juden.

Kempten, Rathausplatz mit Rathaus
Kempten, Rathausplatz mit Rathaus

Die Industrie in Kempten umfasst Baumwollspinnerei und-Weberei, Papier-, Holzstoff-, Maschinen-, Strumpfwaren-, Baumwollenzwirn-, Zündhölzer-, Holzleisten-, Pulver- etc. Fabrikation, Herstellung von mathematischen Instrumenten und Bierbrauerei; der Handel der Stadt, die Stapelplatz des Allgäus ist, wird durch eine Handelskammer und eine Reichsbanknebenstelle unterstützt.

Kempten, Altstadt
Kempten, Altstadt

Kempten hat ein Gymnasium, Realschule, Institut der Englischen Fräulein, 2 Waisenhäuser und ist Sitz eines Landgerichts, Bezirksamts, Forstamts und einer Eisenbahnbetriebsdirektion. Die städtischen Behörden zählen 14 Magistratsmitglieder und 36 Gemeinde bevollmächtigte. Auf dem nahen Lindenberg wurden bedeutende Ausgrabungen römischer Altertümer vorgenommen.

Kempten, Lorenzkirche
Kempten, Lorenzkirche

Zum Landgerichtsbezirk Kempten gehören die 10 Amtsgerichte zu Füssen, Immenstadt, Kaufbeuren, Kempten, Lindau, Oberdorf, Obergünzburg, Schongau, Sonthofen und Weiler.

Kempten, Rathausplatz gegen St. Mang-Kirche
Kempten, Rathausplatz gegen St. Mang-Kirche

Kempten Geschichte

Kempten, das Cambodunum der Römer, bildete vormals zwei Städte, die Alt- und die Neustadt, die stets auf feindlichem Fuße miteinander standen. Die Altstadt (im Tal) wurde seit 1289 Reichsstadt, trat 1331 dem Schwäbischen Städtebund bei und nahm 1527 die Reformation an; die höher gelegene Neu- oder Stiftsstadt war der Hauptort der gefürsteten Abtei Kempten.

Kempten, St. Mangbrunnen
Kempten, St. Mangbrunnen

Die Äbte des vormaligen, 773 von Hildegard, der dritten Gemahlin Karls d. Großen, errichteten Benediktinerklosters waren seit 1360 Reichsfürsten. Im Dreißigjährigen Kriege fiel Kempten 1633 und 1634 in die Hände der Kaiserlichen, doch nahmen es 1646 die Schweden wieder ein. Am 13. November 1703 wurde es von den Franzosen erobert. Am 17. September 1796 siegten hier die Österreicher über die Franzosen. 1803 kamen Stadt und Abtei an Bayern.

Kempten, Kriegerdenkmal
Kempten, Kriegerdenkmal

Kempten (Allgäu) ist heute eine kreisfreie Stadt im Freistaat Bayern, Regierungsbezirk Schwaben, mit rund 70.000 Einwohnern (2020).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

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