Ingolstadt, Ludwigstraße

Ingolstadt

Ingolstadt im Königreich Bayern, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Ingolstadt 23.528 Einwohner – 1905 = 185. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.

Ingolstadt, Ludwigstraße
Ingolstadt, Ludwigstraße

Ingolstadt im Königreich Bayern

Ingolstadt ist unmittelbare Stadt und Festung im Königreich Bayern, Regierungsbezirk Oberbayern, liegt links an der Donau und 368 Meter über dem Meer.

Landkarte Süd-Bayern
Landkarte Süd-Bayern

Die Hauptgebäude der Stadt Ingolstadt sind das alte und das sogenannte neue Schloss, letzteres am Ausfluss der einen Teil der Stadt durchfließenden Schutter in die Donau (beide ehemals Residenzen der Herzöge von Bayern-Ingolstadt), das 1555 gestiftete ehemalige Jesuitenkollegium (von dem nur noch der östliche Flügel vorhanden ist), das Gebäude der ehemaligen Universität, das Zeughaus, Rathaus und Theater etc.

Ingolstadt, Altes Schloss
Ingolstadt, Altes Schloss

Von den kirchlichen Gebäuden Ingolstadts, eine evangelische und 7 katholische Kirchen, ist nur bemerkenswert die große gotische, 1425 gegründete Frauenkirche, in der zwei bayrische Herzoge, Stephan und Ludwig der Höckerige, ruhen und noch mehrere interessante Grabmäler sich befinden. Ingolstadt hat ein Denkmal des Kaisers Ludwig des Bayern.

Ingolstadt, Rathausplatz
Ingolstadt, Rathausplatz

Die Universität von Ingolstadt, 1472 von Herzog Ludwig dem Reichen gestiftet, war bald ein Hauptsitz jesuitischer Theologie und zählte gegen Ende des 16. Jahrhunderts 4000 Studenten. 1800 wurde sie nach Landshut und 1826 nach München verlegt. Reuchlin, Aventin, Celtes, Locher, Rhegius und andere namhafte Männer gehörten zu ihren Lehrern.

Ingolstadt, Cavalier Spreti
Ingolstadt, Cavalier Spreti

Im Jahr 1900 leben in Ingolstadt mit der Garnison (2 Regimenter Infanterie Nr. 10 und 13, ein Bataillon Fußartillerie Nr. 1, ein Pionierbataillon Nr. 1 und eine Kompagnie Train Nr. 3)  22.207 Einwohner, die große Mehrheit sind Katholiken, 3152 sind Evangelische und 99 Juden. Die Industrie beschränkt sich auf Geschützgießerei, Pulver- u. Munitionsfabrikation. Ansonsten sind noch zu nennen eine Seifen- und eine Bürstenfabrik, Eisengießerei und Bierbrauerei.

Ingolstadt, Bahnhofplatz
Ingolstadt, Bahnhofplatz

Für den Eisenbahnverkehr ist die Stadt Ingolstadt Knotenpunkt der Staatsbahnlinien MünchenBambergHof, Neuoffingen-Ingolstadt, RegensburgAugsburg und Ingolstadt-Riedenburg. Dem Verkehr in der Stadt dient eine Pferdebahn. Ingolstadt hat ein Gymnasium, Realschule, Waisenhaus, Klöster der Franziskaner und Franziskanerinnen und ist Sitz des Stabes der 11. Infanteriebrigade, eines Amtsgerichts, eines Bezirksamts und einer Eisenbahnbetriebsdirektion.

Ingolstadt, Donautor
Ingolstadt, Donautor

Ingolstadt Geschichte

Ingolstadt existierte schon um 806 n. Chr. Es war bereits Stadt, als es 1255 bei der Landesteilung an Oberbayern kam. Von 1392–1445 war es die Residenz der Herzöge von Bayern-Ingolstadt, fiel dann an Bayern-Landshut und 1503 an Bayern-München. 1539 erhielt die Stadt Festungswerke, die schon 1546 gegen den Schmalkaldischen Bund mit Glück erprobt wurden.

Ingolstadt, Kreuztor
Ingolstadt, Kreuztor

Gustav Adolf belagerte 1632 Ingolstadt vergeblich, während Tilly drinnen an seiner Fußwunde lag und starb. Die Österreicher besetzten die Festung zweimal (1703 und 1742) und Moreau ließ sie 1800 schleifen. 1828–48 wurden die Festungswerke durch König Ludwig I. wiederhergestellt und Ingolstadt dadurch in eine Festung ersten Ranges umgewandelt.

Ingolstadt, Am Stein
Ingolstadt, Am Stein

Ingolstadt ist heute eine kreisfreie Großstadt im Freistaat Bayern, Regierungsbezirk Oberbayern, mit 137.716 Einwohnern (2021).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

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