Mirow im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Mirow 1687 Einwohner – 1905 (Städte im Kaiserreich)
Mirow im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin
Mirow ist ein Flecken im Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz, Kreis Stargard, am gleichnamigen See, durch den der Havelkanal führt.
Mirow liegt an der Eisenbahn Neustrelitz-Buschhof, hat eine evangelische Kirche mit der großherzoglichen Gruft, Synagoge, Schloss, Lehrerseminar, Amtsgericht, Oberförsterei, ein Dampfsägewerk und Molkerei. Im Jahr 1905 leben in Mirow 1687 evangelische Einwohner. Mirow war seit 1227 eine Johanniterkomturei.
An einer Straße durch das Seengebiet östlich der Müritz erbauten die Johanniter 1227 eine Burg als Sitz eines Komturs, die dabei angelegte Siedlung galt um 1600 als Flecken, erst 1919 wurde sie zur Stadt erklärt. Die Ortskirche unterstand im Mittelalter dem Bistum Havelberg.
Die Burg war seit 1587 eine herzoglich mecklenburgische Residenz, seit 1701 Nebenresidenz des Herzogtums Mecklenburg-Strelitz. 1760 entstand das obere, 1766 das untere Schloss. 1829 hatte Mirow 1378 Einwohner.
1820/1825 bestand ein Lehrerseminar, in dem Lehrer für die einklassigen Dorfschulen des Großherzogtums ausgebildet wurden. Der Ausbau des Eide-Havel-Kanals 1836 und der Bahnanschluss nach Neustrelitz und Wittstock 1894/95 verursachten keine nennenswerte Industrialisierung.
Mirow ist heute eine Stadt in Mecklenburg-Vorpommern, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, mit rund 4000 Einwohnern (2021).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
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