Villingen, Partie beim oberen Tor

Villingen

Villingen im Großherzogtum Baden, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Villingen 9582 Einwohner – 1905 (Städte im Kaiserreich)

Villingen, obere Straße
Villingen, obere Straße

Villingen im Großherzogtum Baden

Villingen ist Kreis- und Bezirksamtsstadt im Großherzogtum Baden. Sie liegt auf einer Hochebene des östlichen Schwarzwaldes sowie an der Brigach und 706 Meter über dem Meer.

Landkarte Elsass-Lothringen, Baden, Württemberg, Pfalz
Landkarte Elsass-Lothringen, Baden, Württemberg, Pfalz

Villingen ist Knotenpunkt der badischen, bez. württembergischen Staatsbahnlinien Offenburg-Singen und Plochingen-Villingen.

Villingen im Schwarzwald
Villingen im Schwarzwald

Die Stadt Villingen hat eine evangelische und 2 katholische Kirchen (darunter das stattliche gotische Münster zu Unsrer Lieben Frau aus dem 13. Jahrhundert mit wertvollem Kirchenschatz und die byzantinische Altstadtkirche aus dem 11. Jahrhundert), ein altes Rathaus mit Sammlung von Altertümern, ein Realgymnasium mit Realschule, ein Schullehrerseminar, eine Gewerbe- und Musikschule,

Villingen, Niedere Straße
Villingen, Niedere Straße

eine landwirtschaftliche Winterschule, ein Amtsgericht, ein Forstamt, eine Reichsbanknebenstelle, eine Eisenbahnreparaturwerkstätte, Eisen- und Glockengießerei, bedeutende Fabrikation von Uhren und Musikwerken, Seidenbandweberei, Gerberei, Majolika-, Spielzeug-, Schachtel- und Teigwarenfabrikation, Bierbrauerei, mechanische Werkstätten, zahlreiche Säge- und Mahlmühlen, Getreide- und Mehlhandel.

Villingen, Oberestraße
Villingen, Oberestraße

Im Jahr 1905 leben in Villingen 9582 Einwohner, der Großteil sind Katholiken, 1792 Evangelische und 60 Juden. In der Nähe liegen die Ruinen Kurneck, Warenburg und Schlößlebühl und auf der Wannenhöhe ein eiserner Aussichtsturm.

Villingen, Münster
Villingen, Münster

Villingen, alte römische Niederlassung, Mittelpunkt der Landschaft Baar, erhielt 999 von Kaiser Otto III. Marktrecht und 1119 vom Herzog Bertold III. von Zähringen Stadtrecht, kam 1326 zum österreichischen Breisgau und 1806 an Baden.

Villingen, Villenviertel beim Bahnhof
Villingen, Villenviertel beim Bahnhof

Es war befestigt und wurde 1634 von den Württembergern und 1704 von den Franzosen vergeblich belagert.

Villingen, Partie beim oberen Tor
Villingen, Partie beim oberen Tor

Der Kreis Villingen umfasst 1063 km² (19,31 Quadratmeilen) mit im Jahr 1905 = 78.396 Einwohner, davon 58.081 Katholiken, 18.685 Evangelische und 100 Juden.

Villingen, Partie mit den Bahnhofsanlagen
Villingen, Partie mit den Bahnhofsanlagen

1972 schlossen sich im Rahmen der Gemeinde- und Kreisreform die badische Stadt Villingen und die württembergische Stadt Schwenningen nach einem Bürgervotum zur Stadt Villingen-Schwenningen zusammen.

Villingen-Schwenningen ist heute eine Stadt im Südwesten Baden-Württembergs mit rund 86.000 Einwohnern (2020).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

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