S.M.S. Karlsruhe

S.M.S. Karlsruhe (1912)

S.M.S. Karlsruhe (1912), Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.

S.M.S. Karlsruhe, Kleiner Kreuzer
S.M.S. Karlsruhe, Kleiner Kreuzer

S.M.S. Karlsruhe (1912) – Angaben

Name:Karlsruhe
Namensherkunft:Karlsruhe, Hauptstadt des  Großherzogtums Baden
Stapellauf:11.11.1912 in Kiel (Werft Germania)
Schiffsklasse:Typschiff (Karlsruhe-Klasse)
Schwesterschiffe:S.M.S. Karlsruhe (1912), S.M.S. Rostock (1912)
Besatzung:ca. 373 Mann
Maße:Länge 139 m, Breite 13,7 m, Tiefgang 5,2 m
Wasserverdrängung:4900 Tonnen
Maschinenleistung:26.000 PS, 2 Satz Marineturbinen, 2 Öl-Marine-Doppelkessel
Aktionsradius5000 Seemeilen
Maximale Geschwindigkeit:27,3 kn
Bewaffnung:12 Schnellfeuerkanonen Kaliber 10,5 cm, Torpedos
Ende:Am 04.11.1914 nach einer Explosion untergegangen.

S.M.S. Karlsruhe (1912) – Geschichte

Die Kleinen Kreuzer der Magdeburg- und Karlsruhe-Klasse erhielten 4 Schornsteine und ein flaches Achterschiff, das Platz für Minen bot. Der Bau des Schiffes begann am 21. September 1911 auf der Germaniawerft in Kiel.

S.M.S. Karlsruhe
S.M.S. Karlsruhe

Die Schiffstaufe vollzog der Oberbürgermeister der Badischen Landeshauptstadt Karlsruhe Siegrist am 11. November 1911. Nach der Indienststellung am 15. Januar 1914 erfolgten bis Juni Messfahrten, da der Kohleverbrauch deutlich über den Planungsvorlage lag.

S.M.S. Karlsruhe
S.M.S. Karlsruhe

S.M.S. Karlsruhe wurde am 15. Januar 1914 in Dienst gestellt. Sie war als Auslandskreuzer für den Überseedienst auf der Ostamerikanischen Station vorgesehen.

S.M.S. Karlsruhe
S.M.S. Karlsruhe

Mitten im Atlantik erreichte die Besatzung die Nachricht vom Beginn des Ersten Weltkrieges (1914 – 1918) und man entschloss sich einen Kreuzerkrieg zu führen. S.M.S. Karlsruhe gelang es 16 britische Dampfer aufzubringen.

S.M.S. Karlsruhe
S.M.S. Karlsruhe hat im Atlantischen Ozean sieben englische Dampfer versenkt.

Die Tätigkeit von S.M.S. Karlsruhe unter dem Kommando des Fregattenkapitäns Erich Köhler ist, im Gegensatz zu dem „strahlenden Glanz der Siegesfahrten der Emden„, umgeben von einem Schleier undurchdringlichen Geheimnisses.

Kapitän zur See Erich Köhler. * 06.09.1873 in Göttingen, † 04.11.1914 vor den Westindischen Inseln. Kommandant des Kleinen Kreuzers Karlsruhe 1914

Kapitän zur See Erich Köhler
* 06.09.1873 in Göttingen,
† 04.11.1914 vor den Westindischen Inseln;
Kommandant des Kleinen Kreuzers Karlsruhe 1914

Kapitän Köhler verstand es in meisterhafter Weise, im Brennpunkt der europäisch-südamerikanischen Schifffahrt hin und her zu kreuzen und keinerlei Nachricht über seine Tätigkeit weiterdringen zu lassen. So erklärt es sich wahrscheinlich auch, dass kein Bild von der Kriegstätigkeit der Karlsruhe aufzufinden ist.

S.M.S. Karlsruhe an der Arbeit
S.M.S. Karlsruhe an der Arbeit

Von flüchtigen Berührungen abgesehen ist S.M.S. Karlsruhe mit feindlichen Kriegsschiffen nicht zusammengetroffen. Außerordentlich erfolgreich war dagegen ihre Handelskriegsführung, die das oben erwähnte Resultat zeigt.

S.M. Kreuzer "Karlsruhe" das neueste und schnellste Schiff unserer Marine hat 7 englische Dampfer in den Grund gebohrt
S.M. Kreuzer „Karlsruhe“ das neueste und schnellste Schiff unserer Marine hat 7 englische Dampfer in den Grund gebohrt

Eine innere Explosion aus unaufgeklärter Ursache riss das Schiff am 4. November auseinander und zog den Kommandanten und einen großen Teil der Besatzung in die Tiefe. Der Rest der Besatzung wurde von Begleitdampfern geborgen und erreichte mit dem Dampfer Rio Negro durch die Nordsee am 6. Dezember 1914 die Heimat.

Die Taten der "Karlsruhe"
Die Taten der „Karlsruhe“

Es gelang den Deutschen den Untergang der „Karlsruhe“ noch lange geheim zu halten, so dass die Briten noch bis März 1915 mit bis zu 11 Kriegsschiffen nach ihr suchten.

S.M.S. Karlsruhe ist nach einer Explosion am 4. November 1914 untergegangen. Die Ursache hierfür ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Das Unglück forderte 263 Tote Besatzungsmitglieder.

S.M.S. Karlsruhe versank am 4.11.1914 ca. 300 sm östlich der Insel Trinidad (11°7′ n. Br., 55°25′ w.L.)

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
  • „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
  • „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
  • „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
  • „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
  • „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
  • „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
  • „Marine-Album“ Berlin 1910
  • „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
  • „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
  • „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
  • „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
  • „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
  • „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
  • „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
  • „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
  • „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
  • „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
  • „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
  • „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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