S.M.S. Cöln (1909), Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.
S.M.S. Cöln (1909) – Angaben
Name: | Cöln |
Namensherkunft: | Köln, Stadt in der preußischen Rheinprovinz, Regierungsbezirk Köln |
Stapellauf: | 05.06.1909 in Kiel |
Schiffsklasse: | Kolberg-Klasse |
Schwesterschiffe: | S.M.S. Augsburg (1909), S.M.S. Kolberg (1908), S.M.S. Mainz (1909), S.M.S. Cöln (1909) |
Besatzung: | ca. 379 Mann |
Maße: | Länge 130 m, Breite 14 m, Tiefgang 5,0 m |
Wasserverdrängung: | 4350 Tonnen |
Maximale Geschwindigkeit: | 26,8 kn |
Bewaffnung: | 12 Schnellfeuerkanonen Kaliber 10,5 cm, Torpedos |
Ende: | Im Gefecht gegen englische Kriegsschiffe am 28. August 1914 vor Helgoland gesunken. |
S.M.S. Cöln (1909) – Geschichte
Der Stapellauf des Kleiner Kreuzers der Kolberg-Klasse erfolgte am 5. Juni 1909 auf der Germania-Werft in Kiel. Am 16. Juni wurde das Schiff in Dienst gestellt und Probefahrten durchgeführt. Es folgten bis 1914 Manöver, Übungen und Reisen in Nord- und Ostsee. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 lag das Flaggschiff S.M.S. Cöln in der Wesermündung und war an Vorstößen in der Nordsee beteiligt.
Im dunstigen Frühnebel des 28. August 1914 erscheinen englische Kriegsschiffe vor Helgoland und treffen auf schwache deutsche Vorpostenlinien der Torpedoboote und Sicherungskräfte, wobei das Torpedoboot „V 187“ vernichtet wurde. Wegen schlechter Sichtverhältnisse konnten die schweren Batterien auf dem Oberland der Insel nicht eingreifen.
Zur Unterstützung liefen aus Helgoland, aus der Ems, der Jade und der Elbe weitere Kleine Kreuzer aus, die den ablaufenden Engländern folgen sollten. Dabei begangen die Deutschen den verhängnisvollen Fehler und verfolgten die Engländer einzeln, anstatt im geschlossenen Verband.
So standen plötzlich und völlig überraschend die riesengroßen britischen Schlachtenkreuzer vor den kleinen Schiffen der Deutschen. Ein Abdrehen war unmöglich und so gingen die deutschen Kreuzer, einer nach dem anderen, mit dem Mute der Verzweiflung vor. Es sanken die Kleinen Kreuzer „Ariadne“, „Mainz“ und „Cöln„.
Erst auf das Auslaufen der deutschen Schlachtkreuzer, die wegen des niedrigen Wasserstandes der Jade nicht rechtzeitig zu Hilfe kommen konnten, zogen sich die Engländer zurück. Die Folge des für die Deutschen unglücklichen Gefechtes war der Befehl für eine noch stärkere Zurückhaltung der Hochseeflotte.
S.M.S. Cöln sank am 28. August 1914 im Gefecht gegen englische Kriegsschiffe vor Helgoland. 484 Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben, nur ein Mann überlebte den Untergang des Schiffes; Obermatrose Neumann wurde nach 76 Stunden gerettet.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
- „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
- „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
- „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
- „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
- „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
- „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
- „Marine-Album“ Berlin 1910
- „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
- „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
- „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
- „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
- „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
- „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
- „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
- „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
- „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
- „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
- „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
- „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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