S.M.S. Bayern (1915), Linienschiff der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.
S.M.S. Bayern (1915) – Angaben
Name: | Bayern |
Namensherkunft: | Königreich Bayern |
Stapellauf: | 18.02.1915 in Kiel (Howaldtswerke) |
Schiffsklasse: | Bayern-Klasse |
Schwesterschiff | S.M.S. Bayern (1915), S.M.S. Sachsen (1916), S.M.S. Württemberg (1917), S.M.S. Baden (1915) |
Besatzung: | ca. 1200 Mann |
Maße: | Länge 180 m, Breite 30 m, Tiefgang: 9,30 m |
Wasserverdrängung: | 28.600 Tonnen |
Maximale Geschwindigkeit: | 22 kn |
Bewaffnung: | 8 Schnellfeuerkanonen Kaliber 38 cm, 16 Schnellfeuerkanonen Kaliber 15 cm, 2 Schnellfeuerkanonen Kaliber 8,8 cm. Torpedos |
Ende: | 1919 Selbstversenkung bei Scapa Flow |
S.M.S. Bayern (1915) – Indiensthaltung und Kommandanten
Dienstzeit | Name |
---|---|
03/16 – 12/16 | Kapitän zur See Max Hahn |
12/16 – 08/18 | Kapitän zur See Heinrich Rohardt |
08/18 – 12/18 | Kapitän zur See Hugo Dominik |
Internierungskommandant bis 21. Juni 1919 | Kapitänleutnant Albrecht Meißner |
S.M.S. Bayern (1915) – Geschichte
Der Stapellauf des Linienschiffes erfolgte am 18. Februar 1915 in Kiel (Howaldtswerke). Da die anschließenden Probefahrten vier Monate benötigten, konnte S.M.S. Bayern nicht an der Seeschlacht vor dem Skagerrak teilnehmen. Am 15. Juli 1916 trat S.M.S. Bayern zum III. Geschwader über. Kurz danach besuchte am 25. Juli 1916 König Ludwig III. von Bayern das moderne Großkampfschiff.
Während der Operationen gegen die Baltischen Inseln erhielt S.M.S. Bayern am 12. Oktober 1917 vor Ösel einen Minentreffer in Höhe des vorderen Torpedobreitseitraums, der danach voll Wasser lief. Infolge des Wassereinbruchs tauchte das Vorderschiff bis zum vorderen 38-cm-Turm ein. Nach einer provisorischen Reparatur in der Tagga-Bucht (Ösel) konnte es selbstständig nach Kiel fahren und der Schaden dort repariert werden.
Am 19. November 1918 bricht die Kaiserlichen Marine in einer fünfzig Kilometer langen Kolonne von Wilhelmshaven zu ihrer letzten Fahrt auf. Über 70 Linienschiffe, Kreuzer und Torpedoboote erfüllen eine Bedingung des Waffenstillstandsvertrags zwischen den Siegermächten und dem Deutschen Reich. Darin wird die Auslieferung aller deutschen U-Boote und die Internierung der modernsten Überwassereinheiten verlangt. Die Schiffe sind vollständig abgerüstet worden.
Am 21. Juni 1919 versenkt sich die internierte Hochseeflotte in Scapa Flow, 10 Linienschiffe, 5 Große Kreuzer, 5 Kleine Kreuzer sowie 45 Torpedoboote, selbst. Unter den selbst versenkten Schiffen befindet sich auch S.M.S. Bayern, das um 14:30 Uhr versinkt. Nach den Hebearbeiten der britischen Firma wurde der Rumpf nach Lyness geschleppt und 1935 in Rosyth abgewrackt. Die Schiffsglocke der „Bayern“ befindet sich heute im Fördeclub in Kiel.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
- „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
- „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
- „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
- „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
- „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
- „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
- „Marine-Album“ Berlin 1910
- „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
- „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
- „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
- „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
- „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
- „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
- „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
- „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
- „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
- „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
- „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
- „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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