Gottschee in Krain im Kaisertum Österreich, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Gottschee 2421 Einwohner (1900), Städte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
Gottschee in Krain im Kaisertum Österreich
Gottschee ist eine Stadt im Kaisertum Österreich, Herzogtum Krain.
Gottschee liegt 475 Meter über dem Meer, am Rinnseebach, der nach kurzem Lauf in der Erde versinkt, und an der Staatsbahnlinie Laibach-Gottschee, im Gottscheerland, einer dem Fürsten Auersperg gehörigen Herrschaft (seit 1791 Herzogtum).
Die Mehrzahl der Bevölkerung (Gottscheer, ca. 25.000 Seelen), die Viehzucht, Holzwarenverfertigung sowie ausgebreiteten Hausierhandel mit Südfrüchten treibt, ist deutschen Ursprungs und soll von 300 fränkisch-thüringischen Familien abstammen, die um 1350 vom Grafen von Ortenburg hier mitten unter Slawen angesiedelt wurden.
Die Stadt Gottschee ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat ein Schloss (von 1650), eine neue Pfarrkirche, ein Untergymnasium, eine Fachschule für Holzindustrie, Wolldeckenfabrikation, Bierbrauerei, elektrische Beleuchtung. Im Jahr 1900 leben in Gottschee 2421 deutsche Einwohner.
Südlich von der Stadt Gottschee liegt die Burgruine Friedrichstein. In der Umgebung finden sich mehrere Grotten, darunter die Friedrichsteiner Eishöhle, und ein Braunkohlenbergwerk. Außerhalb von Gottschee leben 16.000 Gottscheer, davon 11.000 in den USA, vor allem in Brooklyn.
Nach dem Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) wurde Gottschee Teil Sloweniens und die deutsche Sprache massiv unterdrückt. Während des Zweiten Weltkrieges (1939 – 1945) begann die Umsiedlung bzw. Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung.
Kočevje, deutsch Gottschee, ist heute eine Stadt in Slowenien mir rund 15.500 Einwohnern (2021).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Allgemeines Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“, Wien 1902
- „Andrees neuer allgemeiner und österreichisch-ungarischer Handatlas“, 1904
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Österreichs Hort – Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburgischen Erbländern“, 1908
- „Österreichische Bürgerkunde – Handbuch der Staats und Rechtskunde“ um 1910
- „Mein Österreich – Mein Heimatland“ 1915
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