Spalato (Split) in Dalmatien im Kaisertum Österreich, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Spalato (Split) 18.547 (als Gemeinde 27.243) Einwohner (1900), Städte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
Spalato (Split) in Dalmatien im Kaisertum Österreich
Spalato (serbokroatisch Split oder Spljet) ist eine Stadt in Österreich, im Königreich Dalmatien.
Spalato (Split) liegt auf einer Halbinsel, die nördlich vom Canale Castelli, südlich vom Canale di Spalato des Adriatischen Meeres umspült wird, am Ostfuße des aussichtsreichen Berges Marjan (178 m), an den Staatsbahnlinien Spalato-Knin und Spalato-Sinj gelegen. Spalato (Split) ist die größte, bevölkerungsreichste und durch ihren Handel bedeutendste Stadt des Landes und umfasst die Altstadt, die Neustadt und vier Vorstädte.
Die Stadt Spalato (Split) ist reich an antiken Baudenkmälern. Die Altstadt ist großenteils in das umfangreiche Viereck des Diokletianischen Kaiserpalastes eingebaut (216 m lang, 177 m breit). Das Peristyl des Palastes (mit je sechs korinthischen Säulen an den Langseiten) und die dasselbe abschließende Vorhalle (mit vier Säulen aus rotem ägyptischen Granit) bilden jetzt den Domplatz. Der Dom (das Mausoleum Diokletians) ist ein schöner, 25 m hoher Rundbau, von einer Säulenhalle umgeben, die seit 1416 einen imposanten Glockenturm trägt.
Beim Eingang steht eine ägyptische Sphinx. Westlich vom Dom befindet sich das Baptisterium (ehemaliger Jupitertempel), eine Cella mit kassettierter Decke und Säulenvorhalle. In neuester Zeit wurde das wohlerhaltene Landtor des Palastes (Porta aurea) freigelegt. Bemerkenswert sind auch die Reste der Diokletianischen Wasserleitung und das gotische Rathaus. Auf der Ostseite der Stadt erhebt sich das Fort Gripi.
Im Jahr 1900 leben in Spalato (Split) 18.547 (als Gemeinde 27.243) meist serbokroatische Einwohner. Der Hafen wird durch einen 482 m langen Damm (mit Leuchtturm) gegen die Südwinde geschützt und ist mit breiten Kais versehen. 1905 sind hier 4217 beladene Schiffe mit 849.741 Tonnen eingelaufen. Die Stadt treibt Wein-, Öl- und Gemüsebau, Fischerei, Fabrikation von Likören, Seife, Kalk und Zement, Leder, Kerzen, Teigwaren, Seilerwaren, Glocken, ferner lebhaften Handel mit Wein, Öl, Früchten, Getreide, Holz etc.
Spalato (Split) besitzt eine Filiale der Österreichisch-Ungarischen Bank, 2 Lokalbanken, eine landwirtschaftlich-chemische Versuchsstation und eine Gasanstalt. Es ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts, einer Finanzbezirksdirektion, einer Handels- und Gewerbekammer, mehrerer Konsulate (darunter eines deutschen), eines Bischofs (bis 1828 eines Erzbischofs) und hat ein Obergymnasium, eine Oberrealschule, ein bischöfliches Seminar, Museum für Altertümer (insbes. die Ausgrabungen aus Salonä enthaltend), Theater, Krankenhaus, Seebad und Schwefelbad, Stadtpark und mehrere Klöster.
In den oben erwähnten Kaiserpalast zog sich Diokletian 305 nach seiner Abdankung zurück. Als im 6. und 7. Jahrhundert das benachbarte Salonä zerstört worden war, siedelten sich dessen Einwohner innerhalb der Residenz Diokletians an. Die um die Mitte des 17. Jahrhunderts errichteten Festungswerke sind bis auf das Fort Gripi unter der französischen Herrschaft abgetragen worden.
Split, italienisch Spalato, ist heute eine Stadt in Kroatien mit rund 167.000 Einwohnern (2011).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Allgemeines Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“, Wien 1902
- „Andrees neuer allgemeiner und österreichisch-ungarischer Handatlas“, 1904
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Österreichs Hort – Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburgischen Erbländern“, 1908
- „Österreichische Bürgerkunde – Handbuch der Staats und Rechtskunde“ um 1910
- „Mein Österreich – Mein Heimatland“ 1915
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