Kotor - Cattaro, Touristendampfer Meteor im Hafen

Cattaro (Kotor)

Cattaro (Kotor) in Dalmatien im Kaisertum Österreich, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Cattaro (Kotor) 3021 (als Gemeinde 5418) Einwohner (1900), Städte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie

Cattaro, Serbische Nationalgarde
Cattaro, Serbische Nationalgarde

Cattaro (Kotor) in Dalmatien im Kaisertum Österreich

Cattaro (Kotor) ist eine Stadt im Kaisertum Österreich, Königreich Dalmatien.

Dalmatien und das Okkupationsgebiet Bosnien und Herzegowina Karte 1900 (Prof. Hickmann's geographisch-statistischer Taschenatlas von Österreich-Ungarn)
Dalmatien und das Okkupationsgebiet Bosnien und Herzegowina Karte 1900 (Prof. Hickmann’s geographisch-statistischer Taschenatlas von Österreich-Ungarn)
Österreich-Ungarn. Religions-Karte 1895. (Prof. Hickmann's geographisch-statistischer Taschenatlas von Österreich-Ungarn)
Österreich-Ungarn. Religions-Karte 1895. (Prof. Hickmann’s geographisch-statistischer Taschenatlas von Österreich-Ungarn)

Cattaro (Kotor) liegt im Hintergrunde der Bocchedi Cattaro am Fuß des Lovćen (1759 m), nahe der montenegrinischen Grenze. Starke Festungswerke schützen die Stadt gegen die Golfseite, im Rücken erhebt sich das 260 m hoch gelegene Fort San Giovanni, weiter südlich und südwestlich liegen die Forts Trinità, Vermaz und Gorazda. Cattaro hat eine Kathedrale mit zwei Glockentürmen und eine alte Kollegiatkirche. Im Jahr 1900 leben in Cattaro (Kotor) mit der Garnison 3021 (als Gemeinde 5418) meist serbokroatische Einwohner, die hauptsächlich Handel mit Montenegro, wohin eine 1881 vollendete Fahrstraße führt, betreiben.

Kotor - Cattaro
Kotor – Cattaro

In dem vortrefflichen Hafen, der auch als Kriegshafen dient, sind 1900: 1337 Schiffe mit 372.092 Tonnen eingelaufen. Die Stadt Cattaro (Kotor) ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts, eines Hauptzollamtes, eines Kriegshafen- und Brigadekommandos, eines katholischen und griechischen Bischofs und hat ein Franziskanerkloster, ein Obergymnasium, eine nautische Schule und ein Artilleriedepot.

Kotor - Cattaro
Kotor – Cattaro

Cattaro, vielleicht das römische Acruvium, bildete im Mittelalter eine selbständige Republik, unterwarf sich 1420 freiwillig der Republik Venedig, kam durch den Frieden von Campo Formio (1797) an Österreich, durch den Frieden von Preßburg (1805) an das Königreich Italien, wurde 1810 mit den illyrischen Provinzen dem französischen Kaiserreich einverleibt und 1814 wieder an Österreich zurückgegeben. 1563 und 1667 wurde es durch Erdbeben fast zerstört. Bei den Aufständen 1869 und 1881 in Süddalmatien bildete Cattaro einen militärischen Stützpunkt der Österreicher.

Kotor - Cattaro
Kotor – Cattaro

Anfang 1918 kam es in Cattaro (Kotor) zu einem Matrosenaufstand in der k. u. k. Marine. Nach dem Zerfall der Donaumonarchie kam die Stadt Cattaro als Kotor als Bestandteil Montenegros zum Königreich Jugoslawien. Seit dem Jahr 2006 ist Montenegro ein selbstständiger Staat.

Kotor, italienisch Cattaro, ist heute eine Stadt in Montenegro mit rund 23.500 Einwohnern (2011).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Allgemeines Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“, Wien 1902
  • „Andrees neuer allgemeiner und österreichisch-ungarischer Handatlas“, 1904
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Österreichs Hort – Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburgischen Erbländern“, 1908
  • „Österreichische Bürgerkunde – Handbuch der Staats und Rechtskunde“ um 1910
  • „Mein Österreich – Mein Heimatland“ 1915
Wappen Kaisertum Österreich

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