Ludwigshafen am Rhein

Ludwigshafen

Ludwigshafen im Königreich Bayern (Pfalz), Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Ludwigshafen 72.287 Einwohner – 1905 = 55. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.

Ludwigshafen am Rhein
Ludwigshafen am Rhein

Neben der Stadt Ludwigshafen am Rhein existiert im Deutschen Reich (Kaiserreich):

  • Ludwigshafen, ein Dorf im Großherzogtum Baden, Kreis Konstanz, Amt Stockach, am Überlinger See und an der Staatsbahnlinie Radolfzell-Friedrichshafen. Der Ort hat eine katholische Kirche, eine orthopädische Heilanstalt, ein Sanatorium für Nervenkranke, Dampfschifffahrt und im Jahr 1900 = 875 Einwohner. Dabei im See Reste von Pfahlbauten. Ludwigshafen hieß bis 1826 Sernatingen.

 

Ludwigshafen im Königreich Bayern (Pfalz)

Mannheim-Ludwigshafen Stadtplan 1905 (Meyers Großes Konversations-Lexikon. Sechste Auflage.)
Mannheim-Ludwigshafen Stadtplan 1905 (Meyers Großes Konversations-Lexikon. Sechste Auflage.)

Ludwigshafen am Rhein ist Bezirksamtsstadt im Königreich Bayern, Regierungsbezirk Pfalz, am linken Ufer des Rheins, Mannheim gegenüber, mit dem es durch eine feste Eisenbahnbrücke und eine Dampffähre verbunden ist.

Landkarte Nord-Bayern (mit Pfalz)
Landkarte Nord-Bayern (mit Pfalz)

Die Stadt Ludwigshafen liegt 90 Meter über dem Meer, hat 4 evangelische und 4 katholische Kirchen, eine Synagoge, 2 Monumentalbrunnen (Luitpoldbrunnen und Jubiläumsbrunnen). Im Jahr 1900 leben in Ludwigshafen 61.914 (1840: 90) Einwohner, davon 29.370 Evangelische, 31.198 Katholiken und 505 Juden.

Ludwigshafen, Gellertstraße
Ludwigshafen, Gellertstraße

Der außerordentliche Aufschwung der Stadt Ludwigshafen, der sich auch in der beispiellosen Zunahme der Bevölkerung zeigt, ist der Industrie und dem Handel zu verdanken. Ludwigshafen hat bedeutende chemische Fabriken, darunter eine große Anilin- und Sodafabrik (BASF, 6000 Arbeiter), Fabrikation von Kunstwolle, Maschinen, Schamotte- und Tonwaren, Kochherden, Büfett- und Eisschränken, künstlichem Dünger, Leim, eine Trikotweberei, Bierbrauerei, eine Kunstmühle, ein Dampfsägewerk etc.

Ludwigshafen, Rohrlachstraße
Ludwigshafen, Rohrlachstraße

Der Handel in Ludwigshafen wird durch eine Handels- und Gewerbekammer, eine Nebenstelle der Reichsbank, die Pfälzische Bank, eine Filiale der Königlichen Bank und andere Geldinstitute, durch ein italienisches u. ein serbisches Konsulat, durch die Schifffahrt etc. unterstützt und ist besonders ansehnlich in Eisen, Holz, Steinkohlen und Landesprodukten.

Ludwigshafen, Ludwigstraße
Ludwigshafen, Ludwigstraße

Dem Verkehr in der Stadt Ludwigshafen und mit Mannheim dient eine elektrische Straßenbahn. Für den Eisenbahnverkehr ist Ludwigshafen Knotenpunkt der Linien Neunkirchen-Worms, Ludwigshafen-Großkarlbach und Ludwigshafen-Dannstadt der Pfälzischen Eisenbahn mit Anschluss an die Badische Staatsbahn in Mannheim.

Ludwigshafen, Bad. Anilin und Soda-Fabrik
Ludwigshafen, Bad. Anilin und Soda-Fabrik

Ludwigshafen hat ein Gymnasium, eine Realschule und ist Sitz eines Amtsgerichts und eines Hauptzollamts. Ludwigshafen war früher als „Rheinschanze“ der Brückenkopf von Mannheim. Als Ort erst 1843 von König Ludwig I. angelegt, wurde Ludwigshafen 1853 eine selbständige Gemeinde und 1859 Stadt. Hier fand am 15. Juni 1849 ein Gefecht zwischen Preußen und Badenern statt.

Ludwigshafen, Bahnhof und Schillerdenkmal
Ludwigshafen, Bahnhof und Schillerdenkmal

Ludwigshafen ist heute eine kreisfreie Stadt in Rheinland-Pfalz und Verwaltungssitz des die Stadt umgebenden Rhein-Pfalz-Kreises. Mit rund 172.500 (2020) Einwohnern ist sie nach Mainz die zweitgrößte Stadt von Rheinland-Pfalz.

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

Ähnliche Beiträge

Vorherige SeiteNächste Seite
LindauNürnberg

Kommentar verfassen