Arnstadt, Neue Kirche und Hopfenbrunnen

Arnstadt

Arnstadt im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Arnstadt 17.849 Einwohner – 1910 (Städte im Kaiserreich)

Arnstadt, Marktplatz
Arnstadt, Marktplatz

Arnstadt im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen

Arnstadt ist eine Stadt im Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen und Hauptstadt der Oberherrschaft.

Arnstadt Stadtplan 1910 (Wagner & Debes Leipzig)
Arnstadt Stadtplan 1910 (Wagner & Debes Leipzig)

Arnstadt liegt an der Gera ist Knotenpunkt an der Linie Neudietendorf-Ilmenau der Preußischen Staatsbahn und 282 Meter über dem Meer.

Arnstadt, Galerie und Schwarzburger Hof
Arnstadt, Galerie und Schwarzburger Hof

Die Stadt Arnstadt hat ein fürstliches Schloss mit Porzellan- und Gemäldesammlung und großartigem Turm der 1560 erbauten, 1798 zusammengestürzten Hofburg, 5 Kirchen (4 evangelische und eine katholische), darunter die evangelische restaurierte Liebfrauenkirche mit romanischem Portal (angeblich von 970) und zwei achteckigen Türmen aus frühgotischer Zeit, ein altes Rathaus (1581 erbaut). Im Jahr 1900 leben in Arnstadt 14.411 (1910: 17.849) meist evangelische Einwohner.

Arnstadt, Riedplatz
Arnstadt, Riedplatz

Die Industrie in Arnstadt erstreckt sich auf Eisen- und Metallgießerei, Fabrikation von Handschuhen, Leder- und Schuhwaren, Feuerspritzen, Gummiwaren, Fleischerei- und Schuhmacherartikeln, Papier, Wäsche, Brückenwagen, Geldschränken etc., Handelsmüllerei, Mineralmühlen, Bierbrauerei, Kunst- und Handelsgärtnerei etc. In der Nähe befinden sich reiche Steinsalzlager (Saline Arnshall) mit Solbad. Arnstadt ist Sitz eines Landratsamts, eines Amtsgerichts und hat ein Gymnasium und eine Realschule. In der Umgebung sind der schöne Schlossgarten, der Fürstenberg, die Eremitage, die Alteburg (mit dem 1902 eröffneten Kaiserturm) und die Reste der Käfernburg bemerkenswert.

Arnstadt, Alte Stadtmauer
Arnstadt, Alte Stadtmauer

Auf dem Reichstag zu Arnstadt 954 unterwarfen sich die aufständischen Herzöge Ludolf und Konrad dem König Otto I. Später gehörte Arnstadt, das 1266 Stadtrecht erhielt, teils zur Abtei Hersfeld, teils den Grafen von Käfernburg, bis es 1306 durch Kauf an die Grafen von Schwarzburg kam, die bis 1716 hier residierten. Arnstadt ist bekannt als Wohnort J. S. Bachs, des Schriftstellers W. Alexis (W. Häring), der 1871 in Arnstadt starb (Denkmal), und der Romanschriftstellerin E. Marlitt (E. John).

Arnstadt, Neue Kirche und Hopfenbrunnen
Arnstadt, Neue Kirche und Hopfenbrunnen
Mitteldeutschland Thüringische Staaten (Oberstufen-Atlas für höhere Lehranstalten Gotha Justus Perthes 1914)
Mitteldeutschland Thüringische Staaten (Oberstufen-Atlas für höhere Lehranstalten Gotha Justus Perthes 1914)

Arnstadt ist heute eine Stadt im Freistaat Thüringen, Kreisstadt des Ilm-Kreises, mit rund 27.000 Einwohnern (2021).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

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