Bad Blankenburg im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Blankenburg in Thüringen 2808 Einwohner – 1900 (Städte im Kaiserreich)
Neben der Stadt Blankenburg in Thüringen existiert im Deutschen Reich (Kaiserreich):
- Blankenburg am Harz, eine Kreisstadt im Herzogtum Braunschweig, am Nordrande des Harzes mit im Jahr 1900 = 10.173 Einwohnern.
Bad Blankenburg im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt
Blankenburg in Thüringen ist eine Stadt und Luftkurort im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, Oberherrschaft.
Die Stadt Bad Blankenburg liegt am Zusammenfluss der Rinne u. Schwarza, am Eingang in das Schwarzatal, 226 Meter über dem Meer und ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Arnstadt–Saalfeld und Blankenburg-Schwarza. Bad Blankenburg hat eine evangelische Kirche, ein Denkmal des Fürsten Georg von Schwarzburg-Rudolstadt und des Pädagogen Fr. Fröbel, ein Moorbad, Holzwaren- und Schlauchfabrikation, Holzschleiferei, Gerberei, Wollspinnerei, Maschinenfabrik, Steinbrüche und Sägemühlen.
Im Jahr 1900 leben in Bad Blankenburg 2808 Einwohner. In der schönen Umgegend stehen viele Villen. Nördlich liegt auf einem 160 m hohen Kalkfelsen die große Ruine des Schlosses Greifenstein, eine der schönsten Ruinen Thüringens. Von Heinrich I. erbaut, war das Schloss von 1275–1583 der Sitz einer Seitenlinie der Grafen von Schwarzburg, der beide jetzt regierenden Linien des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt und des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen entstammen.
Im Bereich des um Saalfeld gelegenen, 1208 vom deutschen König an die Grafen von Schwarzburg verpfändeten Krongutes war die 1280 urkundlich erwähnte Blankenburg (seit Mitte des 17. Jahrhundert Greifenstein genannt) im späteren Mittelalter ein wichtiger Herrschaftssitz der Grafen, seit dem 16. Jahrhundert verfiele sie weitgehend.
An sie anschließend entstand wohl um Mitte des 13. Jahrhunderts die 1323 als „oppidum“ genannte, planmäßig angelegte, ummauerte Stadt mit einem seit Ende des 14. Jahrhunderts nachzuweisenden Rat, dem nur die Niedergerichte zustanden. Das Ackerbürgerstädtchen trieb einst Weinbau und Holzhandel; Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber ist 1323 bezeugt, ein 1411 genanntes Hammerwerk wurde 1597 in eine Papiermühle umgewandelt. 1834 hatte Blankenburg 1256 Einwohner.
Am 28. Juni 1840 richtete hier Friedrich Fröbel den ersten deutschen Kindergarten ein, im gleichen Jahr wurde eine Prießnitzsche Kaltwasserheilanstalt eröffnet und Blankenburg seitdem als Kurort aufgesucht. Die Bezeichnung Bad darf die Stadt seit 1911 führen. Eisenbahnanschluss erfolgte 1884 nach Schwarza, 1895 nach Saalfeld und Stadtilm.
Bad Blankenburg ist heute eine Stadt im Freistaat Thüringen, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, mit rund 6000 Einwohnern (2021).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Ähnliche Beiträge
Vorherige Seite | Nächste Seite |
---|---|
Rudolstadt | Frankenhausen |