Bad Blankenburg, Thüringer Wald mit Ruine Greifenstein

Blankenburg in Thüringen, seit 1911 Bad Blankenburg

Bad Blankenburg im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Blankenburg in Thüringen 2808 Einwohner – 1900 (Städte im Kaiserreich)

Blankenburg, Schwarzatal, Georgplatz mit Denkmal
Blankenburg, Schwarzatal, Georgplatz mit Denkmal

Neben der Stadt Blankenburg in Thüringen existiert im Deutschen Reich (Kaiserreich):

 

Bad Blankenburg im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt

Blankenburg in Thüringen ist eine Stadt und Luftkurort im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, Oberherrschaft.

Bad Blankenburg Stadtplan 1920
Bad Blankenburg Stadtplan 1920

Die Stadt Bad Blankenburg liegt am Zusammenfluss der Rinne u. Schwarza, am Eingang in das Schwarzatal, 226 Meter über dem Meer und ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien ArnstadtSaalfeld und Blankenburg-Schwarza. Bad Blankenburg hat eine evangelische Kirche, ein Denkmal des Fürsten Georg von Schwarzburg-Rudolstadt und des Pädagogen Fr. Fröbel, ein Moorbad, Holzwaren- und Schlauchfabrikation, Holzschleiferei, Gerberei, Wollspinnerei, Maschinenfabrik, Steinbrüche und Sägemühlen.

Bad Blankenburg, Thüringer Wald, Gesamtansicht
Bad Blankenburg, Thüringer Wald, Gesamtansicht

Im Jahr 1900 leben in Bad Blankenburg 2808 Einwohner. In der schönen Umgegend stehen viele Villen. Nördlich liegt auf einem 160 m hohen Kalkfelsen die große Ruine des Schlosses Greifenstein, eine der schönsten Ruinen Thüringens. Von Heinrich I. erbaut, war das Schloss von 1275–1583 der Sitz einer Seitenlinie der Grafen von Schwarzburg, der beide jetzt regierenden Linien des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt und des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen entstammen.

Burgruine Greifenstein bei Blankenburg im Schwarzatal - Burghof
Burgruine Greifenstein bei Blankenburg im Schwarzatal – Burghof

Im Bereich des um Saalfeld gelegenen, 1208 vom deutschen König an die Grafen von Schwarzburg verpfändeten Krongutes war die 1280 urkundlich erwähnte Blankenburg (seit Mitte des 17. Jahrhundert Greifenstein genannt) im späteren Mittelalter ein wichtiger Herrschaftssitz der Grafen, seit dem 16. Jahrhundert verfiele sie weitgehend.

Schwarzatal, Hotel Chrysopras
Schwarzatal, Hotel Chrysopras

An sie anschließend entstand wohl um Mitte des 13. Jahrhunderts die 1323 als „oppidum“ genannte, planmäßig angelegte, ummauerte Stadt mit einem seit Ende des 14. Jahrhunderts nachzuweisenden Rat, dem nur die Niedergerichte zustanden. Das Ackerbürgerstädtchen trieb einst Weinbau und Holzhandel; Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber ist 1323 bezeugt, ein 1411 genanntes Hammerwerk wurde 1597 in eine Papiermühle umgewandelt. 1834 hatte Blankenburg 1256 Einwohner.

Bad Blankenburg, Thüringer Wald mit Ruine Greifenstein
Bad Blankenburg, Thüringer Wald mit Ruine Greifenstein

Am 28. Juni 1840 richtete hier Friedrich Fröbel den ersten deutschen Kindergarten ein, im gleichen Jahr wurde eine Prießnitzsche Kaltwasserheilanstalt eröffnet und Blankenburg seitdem als Kurort aufgesucht. Die Bezeichnung Bad darf die Stadt seit 1911 führen. Eisenbahnanschluss erfolgte 1884 nach Schwarza, 1895 nach Saalfeld und Stadtilm.

Mitteldeutschland Thüringische Staaten (Oberstufen-Atlas für höhere Lehranstalten Gotha Justus Perthes 1914)
Mitteldeutschland Thüringische Staaten (Oberstufen-Atlas für höhere Lehranstalten Gotha Justus Perthes 1914)

Bad Blankenburg ist heute eine Stadt im Freistaat Thüringen, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, mit rund 6000 Einwohnern (2021).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
Reichsadler 1889-1918

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