S.M.S. Wettin (1901), Linienschiff der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.
S.M.S. Wettin (1901) – Angaben
Name: | Wettin |
Namensherkunft: | Zu Ehren der Könige von Sachsen, der albertinischen Linie der Wettiner. |
Stapellauf: | 06.06.1901 in Danzig (Schichau) |
Schiffsklasse: | Wittelsbach-Klasse |
Schwesterschiffe: | S.M.S. Mecklenburg (1901), S.M.S. Schwaben (1901), S.M.S. Wettin (1901), S.M.S. Wittelsbach (1900), S.M.S. Zähringen (1901) |
Besatzung: | ca. 680 Mann |
Maße: | Länge 125,2 m, Breite 20,8 m, Tiefgang 7,7 m |
Wasserverdrängung: | 11.800 Tonnen |
Maximale Geschwindigkeit: | 17,5 kn |
Bewaffnung: | 4 Schnellfeuerkanonen Kaliber 24 cm, 18 Schnellfeuerkanonen Kaliber 15 cm, 12 Schnellfeuerkanonen Kaliber 8,8 cm, 12 Schnellfeuerkanonen Kaliber 3,7 cm, Torpedos |
Ende: | 1922 abgewrackt |
S.M.S. Wettin (1901) – Geschichte
Der Stapellauf des Linienschiffes der Wittelsbach-Klasse erfolgte am 6. Juni 1901 in Danzig auf der Werft F. Schichau. Das Schiff wurde zu Ehren der Könige von Sachsen, albertinischer Linie der Wettiner auf den Namen „Wettin“ getauft. Für den erkrankten König Albert von Sachsen hielt dessen Neffe, Prinz Johann Georg die Taufrede und Prinzessin Isabella von Sachsen vollzog die Schiffstaufe.
Nach den erfolgreichen Probefahrten wurde S.M.S. Wettin im Januar 1903 dem I. Geschwader unter Vizeadmiral Prinz Heinrich von Preußen (auf S.M.S. Kaiser Friedrich III.) zugewiesen und nahm an allen Manövern und Übungen der Flotte teil.
Im März 1905 hatte sich das Linienschiff S.M.S. Mecklenburg im Großen Belt (Dänemark) festgefahren und S.M.S. Wettin beteiligte sich bei dessen freischleppten. Im Frühjahr 1909 rammte während einer Ausbildungsfahrt das Linienschiff S.M.S. Kaiser Karl der Große leicht S.M.S. Wettin, ohne dass die Übungsfahrt unterbrochen werden musste. Am 30. Juni 1911 wurde es als ältestes noch im Fronteinsatz stehende Linienschiff von S.M.S. Thüringen ersetzt und in Kiel außer Dienst gestellt.
Da das als Artillerieschulschiff verwendete S.M.S. Schwaben zur Grundreparatur musste, wurde S.M.S. Wettin mit deren Mannschaft am 1. Dezember 1911 wieder in Dienst gestellt. S.M.S. Wettin wurde der Schiffsartillerie-Inspektion zugeteilt und erhielt Sonderburg in Schleswig-Holstein als neuen Liegeplatz. Am 1. Juni 1912 musste es gemeinsam mit S.M.S. Augsburg und S.M.S. Stuttgart den bei der Insel Romsö aufgelaufenen Großen Kreuzer S.M.S. Blücher abschleppen.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 trat S.M.S. Wettin zum neu gebildeten IV. Geschwader unter Vizeadmiral Ehrhard Schmidt (Flaggschiff S.M.S. Wittelsbach) über. Im Rahmen dieses Geschwaders nahm S.M.S. Wttin an mehreren Vorstößen in der Ostsee teil. Nach der Eroberung des Baltikums verblieb das Linienschiff in Libau als Wachschiff.
Da die relativ alten Schiffe für den Kampfeinsatz inzwischen völlig unbrauchbar geworden waren, wurden sie im Juli 1916 außer Dienst gestellt und vollkommen desarmiert. Bis nach Kriegsende dienten sie als Büro- und Wohnschiffe. Am 11. März 1920 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen, 1921 verkauft, wurde es 1922 in Rönnebeck (bei Bremen) abgewrackt.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
- „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
- „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
- „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
- „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
- „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
- „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
- „Marine-Album“ Berlin 1910
- „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
- „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1. Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
- „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
- „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
- „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
- „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
- „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
- „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
- „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
- „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
- „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
- „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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