S.M.S. Thüringen (1909), Linienschiff der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.

S.M.S. Thüringen (1909) – Angaben
Name: | Thüringen |
Namensherkunft: | Zu Ehren der Thüringischen Staaten |
Stapellauf: | 27.11.1909 in Bremen |
Schiffsklasse: | Helgoland-Klasse |
Schwesterschiffe: | S.M.S. Helgoland (1909), S.M.S. Oldenburg (1910), S.M.S. Ostfriesland (1909), S.M.S. Thüringen (1909) |
Besatzung: | ca. 1100 Mann |
Maße: | Länge 166,5 m, Breite 28,5 m, Tiefgang 9 m |
Wasserverdrängung: | 22.800 Tonnen |
Maximale Geschwindigkeit: | 20,8 kn |
Maschinenleistung: | 35.500 PS, 3 Kolbenmaschinen |
Bewaffnung: | 12 Schnellfeuerkanonen 30,5 cm, 14 Schnellfeuerkanonen 8,8 cm, Flak, Torpedos |
Ende: | 1920 an Frankreich ausgeliefert, 1923 abgewrackt |

S.M.S. Thüringen (1909) – Kommandanten
- Kapitän zur See Hermann Nordmann (07.1911 – 09.1913)
- Kapitän zur See William Michaelis (10.1913 – 02.1915)
- Kapitän zur See Hugo Langemak (02.1915 – 09.1915)
- Kapitän zur See Hans Küsel (09.1915 – 11.1916)
- Kapitän zur See Thilo von Trotha (11.1916 – 10.1917)
- Kapitän zur See Hans Herr (10.1917 – 03.1918)
- Kapitän zur See Karl Windmüller (03.1918 – 12.1918)
S.M.S. Thüringen (1909) – Geschichte
Der Stapellauf fand am 27.11.1909 in Bremen im Beisein des Großherzogs Wilhelm Ernst von Sachsen Weimar-Eisenach statt. Das Schiff wurde zu Ehren der Thüringischen Staaten auf den Namen Thüringen getauft und dem I. Geschwader unter dem Kommando von Vizeadmiral Hugo von Pohl und später Vizeadmiral von Lans zugeordnet. Während des Ersten Weltkrieges (1914 – 1918) erfolgten Einsätze in Nord- und Ostsee.
Das Linienschiff nahm an der Seeschlacht am Skagerrak (31. Mai – 1. Juni 1916) teil. Hier war S.M.S. Thüringen maßgeblich an der Vernichtung des britischen Panzerkreuzers „Black Price“ beteiligt. Während der Schlacht wurde das Schiff nur geringfügig beschädigt und erlitt keine Verluste.

Ende Oktober 1918 sollte das Schiff am beabsichtigten Flottenvorstoß gegen die britische Grand Fleet teilnehmen. Den Matrosen galt dieses Unternehmen als Todesfahrt, die Heizer löschten die Feuer und revolutionäre Unruhen brachen aus. Ungefähr ein Drittel der Mannschaft wurde mit Unterstützung von Torpedobooten und U-Booten festgenommen.

Nach dem Krieg, im Dezember 1918 wurde das Schiff außer Dienst gestellt und musste 1920 als Reparationsschiff „L“ an Frankreich ausgeliefert werden. Dort diente es bis 1923 als Zielschiff und wurde danach abgewrackt.

Bildergalerie











Quellenhinweise:
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
- „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
- „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
- „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
- „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
- „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
- „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
- „Marine-Album“ Berlin 1910
- „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
- „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
- „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
- „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
- „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
- „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
- „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
- „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
- „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
- „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
- „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
- „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz

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