S.M.S. Sophie

S.M.S. Sophie (1881)

S.M.S. Sophie (1881), Korvette der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.

S.M.S. Sophie
S.M.S. Sophie, Schulschiff

S.M.S. Sophie (1881) – Angaben

Name:Sophie
Namensherkunft:Sophie, Prinzessin Sophie Luise von Oranien-Nassau (1824 – 1897) Tochter König Wilhelms II. der Niederlande, heiratete am 8. Oktober 1842 in Den Haag den späteren Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach. 
Stapellauf:10.11.1881 in Danzig (Kaiserliche Werft Danzig)
Schiffsklasse:Kreuzerkorvette der Carola-Klasse
Schwesterschiffe:S.M.S. Carola (1880)S.M.S. Marie (1881)S.M.S. Olga (1880), S.M.S. Sophie (1881)
Besatzung:ca. 290 Mann
Maße:Länge 69 m, Breite 13 m, Tiefgang 5,4 m
Wasserverdrängung:2160 Tonnen
Maximale Geschwindigkeit:12 kn
Bewaffnung:10 – 14 Kanonen Kaliber 15 cm, 2 Schnellfeuerkanonen Kaliber 8,8 cm
Ende:Am 21.05.1908 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und 1921 abgewrackt.

S.M.S. Sophie (1881) – Geschichte

Sophie Luise von Oranien-Nassau

Sophie Luise von Oranien-Nassau
* 08.04.1824 in Den Haag,
† 23.03.1897 in Weimar;
Prinzessin der Niederlande und Großherzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach.

Ende Dezember 1883 bekam S.M.S. Sophie den Befehl die westafrikanische Küste anzusteuern, um den dort ansässigen deutschen Handelsfaktoreien beizustehen. Auch war dort kurz vorher ein deutsches Handelsschiff gestrandet, von den Eingeborenen ausgeplündert und die gesamte Mannschaft ermordet worden.

S.M.S. Sophie, Kreuzerkorvette
S.M.S. Sophie, Kreuzerkorvette

Auf den Weg dorthin besuchte sie am 27. Januar 1884 beim Kap der drei Spitzen die Gegend der ehemaligen brandenburgischen Kolonie Groß-Friedrichsburg. Der Kommandant des Schiffes, KK Wilhelm Stubenrauch und mehrere Offiziere ließen sich von den Eingeborenen in der historischen Gegend führen, wo die Geschichte über Generationen weitergegeben war. Unter Schutt und Pflanzen fand man noch 6 alte Geschützrohre, eines davon nahm S.M.S. Sophie mit in die Heimat, wo es in der Ruhmeshalle zu Berlin ausgestellt wurde.

S.M.S. Sophie besucht Großfriedrichsburg
S.M.S. Sophie besucht Großfriedrichsburg

In Klein-Popo, dem späteren Anecho (Togo), kam es durch einen von den Briten bezahlten Häuptling zu schweren Übergriffen auf Deutsche. Kapitän Stubenrauch gelang es durch geschicktes Verhandeln die Anerkennung deutscher Handelsrechte zu sichern und einen entsprechenden Vertrag zustande zu bringen. Am 2. Februar 1884 begab sich die Sophie zur Weitereise nach Groß-Popo, um dort ähnliche Probleme zu lösen. Kaum aber hatte die Sophie Klein-Popo verlassen flammten die deutschfeindlichen Übergriffe wieder auf. Diese führten zum Gewaltritt eines deutschen Kaufmanns ins französische Groß-Popo um die dort vor Anker liegende S.M.S. Sophie zurückzurufen.

S.M.S. Sophie
S.M.S. Sophie

Am 5. Februar 1884 landete Kapitän Stubenrauch mit 150 Mann in Klein-Popo und nahm die Haupträdelsführer gefangen. Diese versprechen nun feierlich gegenüber den Deutschen Wohlverhalten zu zeigen. Drei Häuptlinge wurden als Geiseln mit an Bord genommen. Die Aufforderung des an Bord einer Korvette befindlichen britischen Gouverneurs der Goldküste zur sofortigen Aufnahme von Verhandlungen über die Freilassung der Gefangenen und die Rechtmäßigkeit seines Handelns, lehnte KK Stubenrauch energisch ab. Das britische Schiff verließ daraufhin ohne Ergebnisse den Ort des Geschehens.

S.M.S. Sophie im Dock (1899)
S.M.S. Sophie im Dock (1899)

Mitte 1884 wurde die Sophie zum Schulschiff umfunktioniert. Am 21. Mai 1908 wurde es aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen. Während des Ersten Weltkrieges (1914 – 1918) wurde das Schiff als Hulk (Wohnschiff) verwendet und 1921 abgewrackt.

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
  • „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
  • „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
  • „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
  • „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
  • „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
  • „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
  • „Marine-Album“ Berlin 1910
  • „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
  • „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
  • „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
  • „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
  • „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
  • „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
  • „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
  • „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
  • „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
  • „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
  • „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
  • „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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