S.M.S. Kronprinz

S.M.S. Kronprinz (1914)

S.M.S. Kronprinz (1914), Linienschiff der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.

S.M.S. Kronprinz, Linienschiff
S.M.S. Kronprinz, Linienschiff

S.M.S. Kronprinz (1914) – Angaben

Name:Kronprinz, seit 15. Juni 1918 Kronprinz Wilhelm
Namensherkunft:benannt nach Kronprinz Wilhelm (* 06.05.1882, † 20.07.1951)
Stapellauf:21.02.1914 in Kiel (Germania Werft Kiel)
Schiffsklasse:König
Schwesterschiffe:S.M.S. Kronprinz (1914), S.M.S. König (1913), S.M.S. Großer Kurfürst (1913)S.M.S. Markgraf (1913)
Besatzung:ca. 1130 Mann
Maße:Länge 174,7 m, Breite 29,5 m, Tiefgang 8,3 m
Wasserverdrängung:25.800 Tonnen
Maximale Geschwindigkeit:20,5 kn
Bewaffnung:10 Schnellfeuerkanonen Kaliber 30,5 cm, 14 Schnellfeuerkanonen Kaliber 14,4 cm, 10 Schnellfeuerkanonen Kaliber 8,8 cm, Flak und Torpedos
Ende:Am 21.06.1919 in Scapa Flow selbst versenkt.

S.M.S. Kronprinz (1914) – Indiensthaltung und Kommandant

11/1914 – 08/1915Kapitän zur See Gottfried Freiherr von Dalwigk zu Lichtenfels
08/1915 – 11/1916Kapitän zur See Constanz Feldt
11/1916 – 08/1918Kapitän zur See Bernhard Rösing
08/1918 – 11/1918Kapitän zur See Otto Seidensticker
InternierungskommandantKapitänleutnant Hans Becker

S.M.S. Kronprinz (1914) – Geschichte

Kronprinz Wilhelm
* 06.05.1882 in Potsdam,
† 20.07.1951 in Hechingen;
deutscher Kronprinz 1888 – 1918

Der Stapellauf des Linienschiffes erfolgte am 21. Februar 1914 in Kiel (Germania-Werft). Ursprünglich sollte Kronprinz Wilhelm die Taufrede halten, da er aber erkrankte, vertrat ihn sein Onkel Prinz Heinrich von Preußen. Die Taufe des Schiffes vollzog die Ehefrau des Kronprinzen, Kronprinzessin Cecilie.

S.M.S. Kronprinz
S.M.S. Kronprinz

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges im August 1914 wurde die Fertigstellung des Schiffes beschleunigt, so dass es schon am 8. November 1914 in Dienst gestellt werden konnte. S.M.S. Kronprinz wurde dem III. Geschwader zugeteilt, dass damit die volle Stärke von acht Linienschiffen erreicht hatte. Chef der Hochseestreitkräfte war zu dieser Zeit Admiral von Pohl, Chef des III. Geschwaders Vizeadmiral Scheer.

S.M.S. Kronprinz
S.M.S. Kronprinz

In der Seeschlacht vor dem Skagerrak vom 31. Mai bis 1. Juni 1916 bildete das III. Geschwader die Spitze der deutschen Kriegsschiffe. S.M.S. Kronprinz erhielt keinen Treffer und blieb so voll einsatzfähig. Am 5. November 1916 sicherte S.M.S. Kronprinz zusammen mit S.M.S. Großer Kurfürst den Bereich westlich von Helgoland, um die Bergung des aufgelaufenen Ubootes U 20 und U 30 zusichern, als sie vom britischen Uboote J 1 je einen Torpedotreffer erhielten. Trotz 250 t Wasser im Schiff konnte S.M.S. Kronprinz die Werft selbstständig erreichen.

S.M.S. Kronprinz
S.M.S. Kronprinz

Am 5. März 1917 kam es während einer Verbandsübung zu einer Kollision mit dem Schwesterschiff mit S.M.S. Großer Kurfürst, das S.M.S. Kronprinz dabei den Bug eindrückte und so 600 t Wasser eindringen konnten. Die anschließende Reparatur wurde bei der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven ausgeführt.

S.M.S. Kronprinz nach der Rammung mit Großer Kurfürst (+ ausgebrochene Platte)
S.M.S. Kronprinz nach der Rammung mit Großer Kurfürst (+ ausgebrochene Platte)

Im September 1917 nahm S.M.S. Kronprinz an der Eroberung der Baltischen Inseln teil. Nach einer Grundberührung am 26. Oktober 1917 kam es zu einem Schaden mit Wassereinbruch, der auf der Kaiserlichen Werft Kiel behoben wurde. Bis zum Waffenstillstand kamen keine weiteren besonderen Einsatze hinzu. Mit Wirkung vom 15. Juni 1918 wurde S.M.S. Kronprinz in S.M.S. Kronprinz Wilhelm umbenannt

S.M.S. Kronprinz
S.M.S. Kronprinz

„Kronprinz“ gehörte zu den Schiffen der Hochseeflotte die nach den Bestimmungen des Waffenstillstandsbedingungen zur Internierung nach Großbritannien ausgeliefert werden mussten. Am 19. November 1918 bricht die Hochseeflotte in einer fünfzig Kilometer langen Kolonne von Wilhelmshaven zu ihrer letzten Fahrt auf. Über 70 Linienschiffe, Kreuzer und Torpedoboote erfüllen eine Bedingung des Waffenstillstandsvertrags zwischen den Siegermächten und dem Deutschen Reich. Darin wird die Auslieferung aller deutschen U-Boote und die Internierung der modernsten Überwassereinheiten verlangt. Die Schiffe sind vollständig abgerüstet worden. Am 21. Juni 1919 versenken sich die in Scapa Flow internierten 10 Linienschiffe, 5 Große Kreuzer, 5 Kleine Kreuzer sowie 45 Torpedoboote selbst.

S.M.S. Kronprinz, Kaiser, Hindenburg, Prinzregent in Scapa Flow
S.M.S. Kronprinz, Kaiser, Hindenburg, Prinzregent in Scapa Flow

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
  • „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
  • „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
  • „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
  • „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
  • „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
  • „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
  • „Marine-Album“ Berlin 1910
  • „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
  • „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
  • „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
  • „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
  • „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
  • „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
  • „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
  • „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
  • „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
  • „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
  • „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
  • „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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