S.M.S. Amazone (1900), Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.
S.M.S. Amazone (1900) – Angaben
Name: | Amazone |
Namensherkunft: | Amazone, Amazonen = kriegerisches Frauenvolk |
Stapellauf: | 06.10.1900 in Kiel (Germania-Werft) |
Schiffsklasse: | Gazelle-Klasse |
Schwesterschiffe: | S.M.S. Amazone (1900), S.M.S. Arcona (1902), S.M.S. Ariadne (1900), S.M.S. Frauenlob (1902), S.M.S. Gazelle (1898), S.M.S. Medusa (1900), S.M.S. Niobe (1899), S.M.S. Nymphe (1899), S.M.S. Thetis (1900), S.M.S. Undine (1902) |
Besatzung: | ca. 275 Mann |
Maße: | Länge 104 m, Breite 11,8 m, Tiefgang 5,0 m |
Wasserverdrängung: | 2650 Tonnen |
Maximale Geschwindigkeit: | 21,5 kn |
Bewaffnung: | 10 Schnellladekanonen Kaliber 10,5 cm, 14 Maschinenkanonen Kaliber 3,7 cm, Torpedos |
Ende: | Ab 1931 Hulk, 1954 abgewrackt |
S.M.S. Amazone (1900) – Geschichte
Die 10 Kreuzer der Gazelle-Klasse erwiesen sich als ausgezeichnete Kriegsschiffe für den Aufklärungs- und Auslandsdienst.
Am 6. Oktober 1900 vollzog Erbgroßherzogin Hilda von Baden die Schiffstaufe. S.M.S. Amazone wird am 15. November 1901 in Dienst gestellt und zum Verband der Aufklärungsstreitkräfte der Hochseeflotte abkommandiert. Es folgen mehrere Ausbildungsfahrten in Nord- und Ostsee.
Anfang Mai 1905 reist das Schiff mit dem I. Geschwader nach Spanien. Danach werden immer wieder Ausbildungsfahrten und Manöver in Nord- und Ostsee durchgeführt.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1914 – 1918) wird S.M.S. Amazone dem Küstenschutzverband Ostsee (Hochseeflotte) unter Großadmiral Prinz Heinrich von Preußen zugeordnet.
Am 26. August 1914 läuft S.M.S. Magdeburg im Nebel nahe der Insel Odensholm, am Eingang des Finnischen Meerbusens, auf Grund und wird angesichts dem Herannahen russischer Kriegsschiffe von der eigenen Besatzung, welche bereits im Artilleriefeuer der Russen liegt, gesprengt. Das Torpedoboot „V 26“ übernimmt im Feuer der russischen Kriegsschiffe „Bogatyr“ und „Pallada“ die überlebende Mannschaft. Einen anderen Teil übernimmt S.M.S. Amazone. Kapitän Habenicht und sein Adjutant verbleiben auf dem Schiff und werden von den Russen gefangen genommen. Das Wrack der „Magdeburg“ wird später von den Russen vollständig zerstört.
Da das Schiff im Laufe des Krieges nicht mehr den Anforderungen entsprach, dient der Kleine Kreuzer ab 1916 als Zielschiff für U-Boote.
Die Reichsmarine der Weimarer Republik stellt das Schiff im Dezember 1923 wieder in Dienst und wandelt es 1931 zum Wohnschiff (Hulk) um. Bis 1954 liegt das Schiff in Bremen und wird als eines der letzten Schiffe der Kaiserlichen Marine 1954 in Hamburg abgewrackt.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
- „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
- „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
- „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
- „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
- „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
- „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
- „Marine-Album“ Berlin 1910
- „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
- „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
- „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
- „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
- „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
- „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
- „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
- „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
- „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
- „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
- „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
- „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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