Schäßburg in Siebenbürgen im Königreich Ungarn, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Schäßburg 10.868 Einwohner (1900), Städte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
Schäßburg (Segesvár, Sighișoara) in Siebenbürgen im Königreich Ungarn
Schäßburg (magyar. Segesvár, spr. schégeschwār, rumän. Sighisora) ist eine Stadt mit geordnetem Magistrat im Königreich Ungarn, Sitz des Komitats Groß-Kokelburg.
Schäßburg liegt malerisch im Großen Kokeltal inmitten von Wald, Wein- und Obstgärten und an den Staatsbahnlinien Klausenburg-Predeal und Schäßburg-Székely-Udvarhely sowie der Lokalbahn Schäßburg-Agnethlen (Szent-Ágtha).
Schäßburg besteht aus der Unterstadt, von wo man durch den Stadtteil am Bergabhang und über eine Treppe in die auf einem 120 m hohen Bergkegel emporragende, mit stattlichen Bauten, Warttürmen und Festungsmauern einen prächtigen Anblick gewährende Burg (Oberstadt) gelangt. Besonders erwähnenswert sind 3 gotische Kirchen (aus dem 15. Jahrhundert: die evangelische Bergkirche, eine katholische und eine griechische Kirche), der Uhrturm, das neue Komitatshaus, das neue Stadthaus etc.
Im Jahr 1901 leben in Schäßburg 10.868 deutsche, rumänische und magyarische (evangelische, griechisch-unierte und römisch-kath.) Einwohner. Sie betreiben Baumwoll- und Leinweberei, Feld-, Obst- und Weinbau, eine Tuchfabrik, eine Glockengießerei, eine Bierbrauerei, ein evangelisches (deutsches) Obergymnasium, eine evangelische (deutsche) Lehrerpräparandie und höhere Mädchenschule, eine Kunstwebeschule, eine Finanzdirektion und ein Bezirksgericht.
Am 31. Juli 1849 erlitten bei Schäßburg (auf dem Weißkirchener Felde) die Ungarn unter Vem eine Niederlage durch die Russen unter Lüders, wobei der ungarische Dichter Petöfi fiel.
Sighișoara, deutsch Schäßburg, ungarisch Segesvár, ist heute eine Stadt in Rumänien, Kreis Mureș, mit rund 28.000 Einwohnern (2011).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Allgemeines Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“, Wien 1902
- „Andrees neuer allgemeiner und österreichisch-ungarischer Handatlas“, 1904
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Österreichs Hort – Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburgischen Erbländern“, 1908
- „Österreichische Bürgerkunde – Handbuch der Staats und Rechtskunde“ um 1910
- „Mein Österreich – Mein Heimatland“ 1915
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