Karlsburg (Gyulafehérvár), Blick zur Reformierten Kirche

Karlsburg

Karlsburg in Siebenbürgen im Königreich Ungarn, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Karlsburg 11.507 Einwohner (1901), Städte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie

Karlsburg (Gyulafehérvár), Ansicht
Karlsburg (Gyulafehérvár), Ansicht

Karlsburg (Gyula-Fehérvár, Alba Iulia) in Siebenbürgen im Königreich Ungarn

Karlsburg, (früher Weißenburg, magyar. Gyula-Fehérvár, spr. djúla-séhērwār, rumän. Belgrad) königliche Freistadt mit geordnetem Magistrat und Festung im Königreich Ungarn, im Komitat Unterweißenburg (Siebenbürgen).

Ungarn, Galizien und Bukowina, Nationalitäten- und Sprachen-Karte 1900 (Prof. Hickmann's geographisch-statistischer Taschenatlas von Österreich-Ungarn)
Ungarn, Galizien und Bukowina, Nationalitäten- und Sprachen-Karte 1900 (Prof. Hickmann’s geographisch-statistischer Taschenatlas von Österreich-Ungarn)

Karlsburg liegt am Marosfluß und an den Bahnlinien Arad-Tövis und Karlsburg-Zalatna. Die Stadt Karlsburg ist Sitz des römisch-kath. Bischofs von Siebenbürgen, mit Domkapitel, und besteht aus der Unterstadt und der Festung Karlsburg, in der sich der prächtige St. Michaelsdom (ursprünglich im spätromanischen Stil des 13. Jahrhunderts erbaut und später in gotischem Stil erweitert) mit Grabmälern der Königin Isabella und siebenbürgischer Fürsten, ferner der Bischofspalast, der Offizierspavillon, die Artilleriekaserne mit Waffensammlung, das Batthyáneum (mit einer an Inkunabeln reichen Bibliothek, Münz-, Antiken- und Mineraliensammlung) etc. befinden.

Karlsburg (Gyulafehérvár), Dr. Ujfalusi Josef-Gasse
Karlsburg (Gyulafehérvár), Dr. Ujfalusi Josef-Gasse

Das vom Fürsten Bethlen Gábor erbaute Gebäude der Hochschule dient jetzt als Infanteriekaserne. Karlsburg hat mehrere Kirchen, Klöster und Kasernen, berühmten Weinbau (Rózsamáler Wein), eine große Dampfmühle, ein bischöfliches Obergymnasium, Seminar und Promenadenanlagen. Im Jahr 1901 leben in Karlsburg 11.507 magyarische und rumänische Einwohner; auch ist Karlsburg Sitz eines Gerichtshofs und hatte früher ein Münzamt.

Karlsburg (Gyulafehérvár), Stationsgebäude
Karlsburg (Gyulafehérvár), Stationsgebäude

Die Stadt Karlsburg steht an der Stelle der römischen Kolonie Apulum (im Mittelalter Alba Julia), aus deren Ruinen zahlreiche Denkmäler zutage gefördert wurden, und war die Residenz der Woiwoden und Fürsten Siebenbürgens, insbesondere des Fürsten Gabriel Bethlen. Die 1715 bis 1738 nach dem Plane des Prinzen Eugen von Savoyen erbaute Festung wurde 1849 fünf Monate lang gegen Bem verteidigt und 12. August durch den russischen General Lüders entsetzt.

Karlsburg (Gyulafehérvár), Lousenau-Denkmal
Karlsburg (Gyulafehérvár), Lousenau-Denkmal

Alba Iulia, deutsch Karlsburg, ungarisch Gyulafehérvár, ist heute eine Stadt in Rumänien mit rund 63.000 Einwohnern (2011).

Ungarn vor und nach dem Ersten Weltkrieg
Ungarn vor und nach dem Ersten Weltkrieg

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • „Allgemeines Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“, Wien 1902
  • „Andrees neuer allgemeiner und österreichisch-ungarischer Handatlas“, 1904
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Österreichs Hort – Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburgischen Erbländern“, 1908
  • „Österreichische Bürgerkunde – Handbuch der Staats und Rechtskunde“ um 1910
  • „Mein Österreich – Mein Heimatland“ 1915
Königreich Ungarn Wappen

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