Itzehoe in Schleswig-Holstein im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Itzehoe 15.649 Einwohner – 1900 (Städte im Kaiserreich)
Itzehoe in Holstein
Itzehoe (spr. -hō) ist eine Stadt im Königreich Preußen, Provinz Schleswig-Holstein, Regierungsbezirk Schleswig, Kreis Steinburg.
Itzehoe liegt an der schiffbaren Stör, 6 Meter über dem Meer und ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Elmshorn-Hvidding und Wrist-Itzehoe. Itzehoe hat zwei evangelische Kirchen (Laurentiuskirche aus dem 12. Jahrhundert mit schöner Orgel), Denkmal Kaiser Wilhelms I., eine Realschule, ein adliges Fräuleinstift, Landratsamt (für den Kreis Steinburg), Amtsgericht, Hauptsteueramt, Reichsbanknebenstelle,
Seemannsamt, Zuckerraffinerie, eine Portlandzementfabrik, eine mechanische Netzweberei, Fabrikation von Tapeten, Kaffeesurrogaten, Seife, Öl, Futterstoff etc., Weberei, Färberei, Eisengießerei und Maschinenfabrikation, 2 Schiffswerften, Bierbrauerei, Schifffahrt, sowie Handel mit Vieh und Getreide. Im Jahr 1900 leben hier mit der Garnison (2 Abteilungen Feldartillerie Nr. 9) 15.649 Einwohner. Der Großteil sind Evangelische, 345 sind Katholiken.
Itzehoe entstand 809 unter Karl dem Großen durch den Grafen Egbert, der hier die Burg Esesfelth gegen die Dänen und Wenden anlegte. Der schon zu Ende des 11. Jahrhunderts blühende Ort hieß damals Echeho oder Etzehoe; die Neustadt erhielt 1238, die Altstadt 1303 lübisches Recht. 1644 und 1657 wurde Itzehoe von den Schweden zerstört, aber jedes Mal wiederhergestellt. Bis 1864 war es Sitz der holsteinischen Ständeversammlung.
Itzehoe ist heute eine Stadt in Schleswig-Holstein, Kreis Steinburg, mit rund 32.000 Einwohnern (2021).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
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