Neumünster in Schleswig-Holstein im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Neumünster 31.437 Einwohner – 1905 = 127. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.
Neumünster in Holstein im Königreich Preußen
Neumünster ist eine Stadt (Stadtkreis) im Königreich Preußen, Provinz Schleswig-Holstein, Regierungsbezirk Schleswig, Landkreis Kiel, liegt an der Schwale und unweit der Stör.
Neumünster ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Altona-Kiel, Neumünster-Oldesloe, Neumünster-Neustadt i. Holst., Neumünster-Wamdrup und Neumünster-Tönning. Neumünster hat eine evangelische und eine katholische Kirche, ein Dreikaiserdenkmal, Gymnasium, Realschule, Amtsgericht, eine Spezialkommission, eine Nebenstelle der Reichsbank,
ein Zentralgefängnis, ansehnliche Tuch- und Lederfabrikation, Herstellung von Buntpapier, Kartonnagen etc., Eisengießerei und Maschinenfabrikation, Emaillierwerk, eine Eisenbahnreparaturwerkstätte und Bierbrauerei. Im Jahr 1905 leben in Neumünster mit der Garnison (1 Infanterieregiment Nr. 163) 31.437 Einwohner, der Großteil sind Evangelische, 1882 sind Katholiken und 28 Juden.
Der Ort (ursprünglich Wipendorp im Gau Faldera) erhielt seinen Namen von dem durch den heiligen Vicelin, den Apostel Holsteins, 1130 gestifteten und 1326 nach Bordesholm verlegten Augustinerkloster. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg und dem Deutschen Krieg fiel die Stadt 1866 an das Königreich Preußen. Neumünster wurde erst 1870 Stadt und 1901 kreisfreie Stadt. Die Volksbank eG Neumünster wurde 1903 und die Badeanstalt 1910 in der Klosterstraße eröffnet.
Neumünster ist heute eine kreisfreie Stadt in Schleswig-Holstein mit rund 80.000 Einwohnern (2021).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
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