Segelschoner Frauenlob

S.M.S. Frauenlob (1853)

S.M.S. Frauenlob (1853), Segelschoner der preußischen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.

S.M.S. Frauenlob, Segelschoner
Segelschoner Frauenlob

Schoner Frauenlob (1853) – Angaben

Name:Frauenlob
Namensherkunft:Frauenlob, in Anerkennung der Spenden preußischer Frauen für dieses Schiff.
Stapellauf:24.08.1853 in Wolgast (Lübke)
Schiffstyp/-klasse:Hela-Klasse, Kriegsschoner
Schwesterschiffe:S.M.S. Hela (1853), S.M.S. Frauenlob (1853)
Besatzung:ca. 56 Mann
Maße:Länge 32 m, Breite 8 m, Tiefgang 3,2 m
Wasserverdrängung:ca. 300 Tonnen
Maximale Geschwindigkeit:13 kn
Bewaffnung:1 x 30 Pfünder
Ende:02.09.1860 im Taifun vor Yokohama gesunken

Schoner Frauenlob (1853) – Geschichte

Als im ersten Krieg um Schleswig-Holstein 1848/51 Dänemark deutsche Häfen blockiert, kommt es in ganz Deutschland zu spontanen Interesse am Aufbau einer Kriegsmarine. Mehrere Zeitungen rufen gezielt „Frauen und Jungfrauen“ auf, die Männer im Aufbau einer Seemacht durch Spenden zu unterstützen. Spenden und Sammlungen brachten 13.000 Taler ein, die aber bei Weitem nicht ausreichten ein Kriegsschiff zu bauen und so übernahm der preußische Staat die fehlende Summe.

S.M.S. Frauenlob, Schoner
S.M.S. Frauenlob, Schoner

Den zunächst vorgesehenen Namen „Frauengabe“ änderte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. in „Frauenlob“ um. Nach der Indienststellung am 1. März 1856 erfolgte die Überführung nach Danzig, wo die Armierung angebracht wurde. Nach einer Reise nach Madeira, segelte man gemeinsam mit „Thetis“ nach La Plata.

Arkona, Thetis und Frauenlob, die Schiffe der preußisch-ostasiatischen Expedition.
Arkona, Thetis und Frauenlob, die Schiffe der preußisch-ostasiatischen Expedition.

Eine für die preußischen Marine besonders wichtige Auslandsreise führte 1859 – 1862 ein Geschwader, bestehend aus „Arcona“ mit 27 Geschützen, „Thetis“ mit 38 Geschützen, Schoner „Frauenlob“ und Transportschiff „Elbe“ in ostasiatische Gewässer. Im fernen Osten waren die Tore der 250 Jahre verschlossenen japanischen Inselwelt durch den us-amerikanischen Kommodore Perry geöffnet worden. Perry erzwang mit Gewalt die Öffnung des bis dahin hermetisch verschlossenen Landes und den Vertrag von Kanagawa 1854. Auch das Königreich Preußen zeigte sich an einem Handel mit China, Japan und Siam (Thailand) sehr interessiert.

Asien (1912)
Asien (1912)

Unter Kapitänleutnant Retzke machte „Frauenlob“ die I. preußische Expedition nach Ostasien mit. Die Reise ging von Danzig über England um das Kap von Südafrika nach Singapur. Das kleine preußische Geschwader gerät am 2. September 1860 vor Yokohama in einen Taifun, in dem „Frauenlob“ untergeht. Die größeren Kriegsschiffe, die gleichfalls in ernster Gefahr gewesen waren, landeten den außerordentlichen preußischen Gesandten Graf Eulenberg dann am 18. September 1860 in Yokohama, wo er seinen Staatsbesuch abstattete, um nach Vollendung seines Auftrages mit dem Geschwader über Siam (Thailand) die Heimreise anzutreten.

Als „Frauenlob“ am 2. September 1860 in der Nähe der japanischen Stadt Yokohama im Taifun unterging, fanden 5 Offiziere und 51 Besatzungsmitglieder in den Fluten den Tod.

Quellenhinweise:

  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
  • „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
  • „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
  • „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
  • „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
  • „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
  • „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
  • „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
  • „Marine-Album“ Berlin 1910
  • „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
  • „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
  • „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
  • „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
  • „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
  • „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
  • „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
  • „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
  • „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
  • „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
  • „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
  • „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
Kaiserliche Marine

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