Pisek in Böhmen im Kaisertum Österreich, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Pisek 13.608 Einwohner (1900), Städte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie

Pisek in Böhmen im Kaisertum Österreich
Pisek ist eine Stadt in Böhmen im Kaisertum Österreich.

Pisek liegt 378 m ü. M., an der Wotawa, über die eine steinerne Brücke aus dem 13. Jahrhundert führt, sowie an den Staatsbahnlinien Protivin-Zditz und Pisek-Taus. Pisek ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Kreisgerichts, hat eine Dekanatskirche, eine ehemalige königliche Burg, Reste alter Stadtmauern, ein Rathaus, ein Denkmal Palackys und hübsche Anlagen. Im Jahr 1900 leben in Pisek 13.608 tschechische Einwohner.

Pisek hat eine Eisengießerei, Kunstmühlen, Sägewerke, Fabriken für Leder, Schuhwaren, Fes, Papier, Zementwaren, Kanditen und Essig, 2 Bierbrauereien, eine ärarische Tabakfabrik, ein Elektrizitätswerk, Steinbrüche etc. und besitzt ein tschechisches Obergymnasium, eine tschechische Oberrealschule, eine höhere Forstlehranstalt, Ackerbau- und Waldbauschule, ein Staatshengstedepot und eine Sparkasse.

Die Stadt Pisek verdankt ihren Ursprung den an der Wotawa ehemals betriebenen Goldwäschereien, hat im Hussiten- sowie im Dreißigjährigen Kriege sehr gelitten, ist aber im Besitze großer Waldungen geblieben. 15 km nördlich von Pisek an der Mündung der Wotawa in die Moldau die malerisch gelegene Ruine der ehemaligen königlichen Burg Klingenberg und 8 km weiter am linken Moldauufer in waldreicher Gegend das Schloss Worlik mit schönem Park, beide dem Fürsten Karl von Schwarzenberg gehörig.

Písek ist heute eine Stadt in der Tschechischen Republik mit rund 30.000 Einwohnern (2021).
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Quellenhinweise:
- „Allgemeines Ortschaften-Verzeichnis der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder“, Wien 1902
- „Andrees neuer allgemeiner und österreichisch-ungarischer Handatlas“, 1904
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Österreichs Hort – Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburgischen Erbländern“, 1908
- „Österreichische Bürgerkunde – Handbuch der Staats und Rechtskunde“ um 1910
- „Mein Österreich – Mein Heimatland“ 1915

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