Recklinghausen in Westfalen im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Recklinghausen 44.276 Einwohner – 1905 = 95. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.
Recklinghausen in Westfalen im Königreich Preußen
Recklinghausen ist eine Stadt (Stadtkreis) im Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster.
Recklinghausen ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Wanne-Sinsen, Dahlbusch-Schalke, Osterfeld-Hamm, Bismarck i. W.-Recklinghausen und Recklinghausen-Herne sowie von 2 elektrischen Straßenbahnen.
Die Stadt Recklinghausen hat 2 evangelische und 6 katholische Kirchen, eine Synagoge, ein Schloss des Herzogs von Arenberg, ein Gymnasium, eine Oberrealschule, ein Amtsgericht, das Landratsamt des Landkreises Recklinghausen, 2 Bergreviere und eine Nebenstelle der Reichsbank.
An industrieller Produktion verfügt die Stadt Recklinghausen über Docht-, Leinwand-, Pulver-, Zinn- und Britanniawaren- und Zigarrenfabrikation, Dampfziegeleien, Dampfsägemühlen, Bierbrauerei, Branntweinbrennerei, 3 Steinkohlenzechen („General Blumenthal“, „König Ludwig“ und „Recklinghausen I) mit 9900 Arbeitern.
Im Jahr 1905 leben in Recklinghausen 44.396 Einwohner (1871 waren es erst 4902), der Großteil sind Katholiken, 10.006 sind Evangelische und 298 Juden. Dabei die gleichnamige Landgemeinde mit 27.016 Einwohnern. Der Landkreis Recklinghausen um fasst die gleichnamige Grafschaft des Herzogs von Arenberg, die (gewöhnlich „das Vest Recklinghausen“ genannt), ehemals zum Erzstift Köln gehörig, nebst der Standesherrschaft Meppen 1803 dem Haus Arenberg überlassen wurde.
Recklinghausen ist heute eine Großstadt in Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Münster, mit rund 111.000 Einwohnern (2021).
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
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