Zabrze, seit 1915 Hindenburg O.S. im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.
Zabrze 55.634 Einwohner – 1905 = größte Landgemeinde Deutschlands (siehe größten Städte des Deutschen Reichs).
Zabrze, seit 1915 Hindenburg O.S. in Schlesien, Königreich Preußen
Zabrze (spr. sábsche) ist Landgemeinde und Kreishauptort im Königreich Preußen, Provinz Schlesien, Regbez. Oppeln.
Zabrze/Hindenburg O.S. liegt am Beuthener Wasser und an der Staatsbahnlinie Kandrzin-Oswiecim und der elektrischen Straßenbahn Gleiwitz–Königshütte.
Zabrze/Hindenburg O.S. hat eine evangelische und zwei katholische Kirchen, eine Synagoge, ein Amtsgericht, eine Berginspektion, eine Reichsbanknebenstelle, das Eisen- und Kohlenwerk Donnersmarckhütte (5000 Arbeiter), mehrere große Kohlenbergwerke (darunter König und Königin Luise), Kokswerke, eine Drahtseilfabrik, eine Glashütte, Benzin- und Ölwerke, ein Dampfsägewerk, Dampfmühlen, Dampfziegeleien, Eisenerzbergbau und Bierbrauerei.
Im Jahr 1905 leben hier 55.634 meist katholische Einwohner. 1905 sind die Gemeinden Alt- und Klein-Zabrze und Dorotheendorf sowie der Gutsbezirk Zabrze vereinigt worden. 1915 gab sich die Stadt zur Ehren des Generalfeldmarschalls Paul von Beneckendorff und von Hindenburg (1847-1934) den neuen Namen Hindenburg O.S.
1922 erhielt Hindenburg O.-S., nach weiteren Eingemeindungen, das Stadtrecht und 1925 zählte man 72.856 Einwohner. Die Verwaltung der Stadt Hindenburg O.-S. leiteten ein Oberbürgermeister, ein Bürgermeister, 18 Stadträte und 56 Stadtverordnete.
Am 24. Januar 1945 wurde die Stadt durch die Rote Armee erobert, unter polnische Verwaltung gestellt und die verbliebenen Einwohner ermordet, verschleppt und größtenteils vertrieben.
Zabrze ist heute eine Stadt in Polen, Woiwodschaft Schlesien mit rund 171.000 Einwohnern (2020).
Bilder
Quellenhinweise:
- Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
- „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
- „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
- „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
- „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
- „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
- „Schwarzbuch der Vertreibung 1945-1948: Das letzte Kapitel unbewältigter Vergangenheit“ von Heinz Nawratil, Universitas 2007
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