Kattowitz, Friedrichsplatz mit Stadttheater

Kattowitz

Kattowitz in Oberschlesien im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Kattowitz 35.725 Einwohner – 1905 = 110. Platz der größten Städte des Deutschen Reichs.

Kattowitz. Friedrichsplatz mit Stadttheater.
Kattowitz. Friedrichsplatz mit Stadttheater.

Neben der Stadt Kattowitz in Oberschlesien existieren im Deutschen Reich (Kaiserreich):

  • Kattowitz als Schlossbezirk nahe der Stadt Kattowitz mit 818 Einwohnern.
  • Kattowitzer Halde, eine Kolonie der Gemeinde Brynow nahe der Stadt Kattowitz mit 1378 Einwohnern.
Kattowitz. Friedrichstraße mit evangelischer Kirche.
Kattowitz. Friedrichstraße mit evangelischer Kirche.

Kattowitz in Oberschlesien im Königreich Preußen

Kattowitz ist eine Stadt (Stadtkreis) im Königreich Preußen, Provinz Schlesien, Regierungsbezirk Oppeln, am Rawabach, nahe der russischen Grenze und liegt 272 Meter über dem Meer.

Kattowitz Stadtplan 1910 (Wagner & Debes Leipzig)
Kattowitz Stadtplan 1910 (Wagner & Debes Leipzig)
Beuthen, Kattowitz, Gleiwitz, Zabrze, Königshütte und Myslowitz.
Beuthen, Kattowitz, Gleiwitz, Zabrze, Königshütte und Myslowitz.

Die Stadt Kattowitz ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Kandrzin-Oswieçim, Nendza-Kattowitz und Kattowitz-Dzieditz, durch Straßenbahnlinien mit Schwientochlowitz, Königshütte, Laurahütte und Myslowitz verbunden. Kattowitz hat eine evangelische, 2 katholische und eine altkatholische Kirche, Synagoge, ein Denkmal für Kaiser Wilhelm I. und Kaiser Friedrich III.

Kattowitz O.-S. Ecke Post- und Mühlstraße.
Kattowitz O.-S. Ecke Post- und Mühlstraße.

An Bildungsanstalten hat die Stadt Kattowitz ein Gymnasium, Oberrealschule, Baugewerkschule und Präparandenanstalt. Weiterhin haben hier ihren Sitz eine Idiotenanstalt, Amtsgericht, königliche Eisenbahndirektion, 2 Bergreviere, Landratsamt für den Landkreis Kattowitz,

Kattowitz. August Schneider-Straße mit Synagoge.
Kattowitz. August Schneider-Straße mit Synagoge.

eine Nebenstelle der Reichsbank, Phosphor-Bronzeindustrie, Holzimprägnierungsanstalt, Dachpappen-, Ceresin- und Tonwarenfabriken, Eisenbahn-Reparaturwerkstätte, Dampfziegeleien, Dampfbrauereien, Dampfmühlen.

Kattowitz O.-S. Bahnhofsstraße.
Kattowitz O.-S. Bahnhofsstraße.

Im Jahr 1900 leben in Kattowitz 31.378 Einwohner, der Großteil sind Katholiken, 6263 sind Evangelische und 2264 Juden.

Landkarte Schlesien
Schlesien

Kattowitz Geschichte

Kattowitz Wappen
Kattowitz O.-S. Wappen

Kattowitz wurde erst 1867 Stadt. In der Nähe liegt der Gutsbezirk Kattowitz, bedeutende Industrieorte und der städtische Südpark mit Bismarckturm.

Kattowitz O.-S. Postamt mit Reichsbank.
Kattowitz O.-S. Postamt mit Reichsbank.

Nach dem Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) bestimmte der Versailler Vertrages 1919 eine Volksabstimmung über die Zugehörigkeit von Oberschlesien. Dabei stimmten die Bewohner der Stadt Kattowitz mit 85,4 % für einen Verbleib bei Deutschland. Entgegen diesem Votums wurde Kattowitz Polen zugeschlagen.

Kattowitz O.-S. Kaiser Wilhelm- und Friedrich-Denkmal.
Kattowitz O.-S. Kaiser Wilhelm- und Friedrich-Denkmal.

Kattowitz wurde in Katowice umbenannt und polonisiert. Am 4. September 1939 wurde Kattowitz von der 239. Infanterie-Division der deutschen Wehrmacht besetzt, nachdem sich die polnische Armee kampflos zurückgezogen hatte.

Kattowitz. Stadt-Theater.
Kattowitz. Stadt-Theater.

Die Stadt erhielt ihren deutschen Namen Kattowitz zurück und wurde nun wieder dem Deutschen Reich eingegliedert. Am Ende des Zweiten Weltkrieges (1939 – 1945), am 27. Januar 1945, besetzte die Rote Armee Kattowitz, dabei kam zu zahlreichen Verbrechen an der deutschen Bevölkerung. Kattowitz wurde nun als Katowice wieder polnisch und die meisten Deutschen aus der Stadt gewaltsam vertrieben.

Kattowitz O.-S. Café Kaiser.
Kattowitz O.-S. Café Kaiser.

Katowice, deutsch Kattowitz, ist heute eine Stadt in Polen, Hauptstadt der Woiwodschaft Schlesien, mit rund 298.000 Einwohnern (2020).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
  • „Schwarzbuch der Vertreibung 1945-1948: Das letzte Kapitel unbewältigter Vergangenheit“ von Heinz Nawratil, Universitas 2007
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