Rügenwalde. Rathaus mit Kirche.

Rügenwalde

Rügenwalde in Pommern im Königreich Preußen, Stadtgeschichte in alten Ansichtskarten und zeitgenössischen Texten.

Rügenwalde 5968 Einwohner – 1905 (größte Städte des Deutschen Reichs)

Rügenwalde. Rathaus und Marienkirche.
Rügenwalde. Rathaus und Marienkirche.

Rügenwalde in Pommern im Königreich Preußen

Pommern
Pommern

Rügenwalde ist eine Stadt im Königreich Preußen, Provinz Pommern, Regierungsbezirk Köslin, Kreis Schlawe.

Rügenwalde. Blick von der Oberwipper.
Rügenwalde. Blick von der Oberwipper.

Rügenwalde liegt unweit der Mündung der Wipper in die Ostsee und an der Staatsbahnlinie Zollbrück-Rügenwalde.

Rügenwalde. Wendestraße mit Marienkirche.
Rügenwalde. Wendestraße mit Marienkirche.

Rügenwalde hat 2 evangelische Kirchen (darunter die gotische Marienkirche), Synagoge, ein Amtsgericht, Hauptzollamt, Seemannsamt, eine Reichsbanknebenstelle, eine Wurstfabrik („Rügenwalder Teewurst“), Schifffahrt und führt Handel mit Holz, Spiritus, geräucherten Fischen und Gänsebrüsten.

Rügenwaldermünde. Lotsenhaus Strandschloss.
Rügenwaldermünde. Lotsenhaus Strandschloss.

Im Jahr 1905 leben hier 5968 Einwohner, größtenteils Evangelische, 27 Katholiken und 74 Juden. Der Hafen befindet sich bei dem Dorf Rügenwaldermünde; dort ist auch ein Seebad.

Ostseebad Rügenwaldermünde. An der Westmole.
Ostseebad Rügenwaldermünde. An der Westmole.

Rügenwalde erhielt 1312 lübisches Recht und trat 1350 der Hanse bei. Der Hafen wurde im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) von den Kaiserlichen zerstört und erst 1772 auf Veranlassung Friedrichs des Großen wiederhergestellt. 1856 erfolgte die Vergrößerung des Hafens durch preußischen Staat.

Rügenwalde. Schloss.
Rügenwalde. Schloss.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Rügenwalde am 7. März 1945 von der Roten Armee besetzt und der polnischen Verwaltung unterstellt. Die Bevölkerung, soweit nicht geflohen, ermordet oder verschleppt, wurde vollständig vertrieben und Rügenwalde erhielt den polonisierte Name Darłowo.

Darłowo, deutsch Rügenwalde, ist heute eine Stadt in Polen, Woiwodschaft Westpommern, mit rund 13.500 Einwohnern (2020).

Bildergalerie

Quellenhinweise:

  • Prof. A. L. Hickmann’s Geographisch-statistischer Taschen-Atlas des Deutsches Reichs, Leipzig und Wien 1897
  • „F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas“, Verlag von Velhagen & Klasing, 1902
  • „Harms Vaterländische Erdkunde“, 1906
  • „Post-Taschen-Atlas von Deutschland nebst Ortsverzeichnis“, Th. Pfuhl, Berlin, 1906
  • „Meyers Großes Konversations-Lexikon“ 6. Auflage in 20 Bänden, Bibliographisches Institut Leipzig und Wien, 1905-1911
  • „Petzolds Gemeinde- und Ortslexikon des Deutschen Reiches“, Band 1 und 2, Bischofswerda (Sachsen), 1911
  • „Schwarzbuch der Vertreibung 1945-1948: Das letzte Kapitel unbewältigter Vergangenheit“ von Heinz Nawratil, Universitas 2007
Reichsadler 1889-1918

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