S.M.S. Vulcan (1907), Dock- und Hebeschiff der Kaiserlichen Marine für Unterseeboote, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.
S.M.S. Vulcan (1907) – Angaben
Name: | Vulcan |
Namensherkunft: | Vulcan, Römischer Gott des Feuers |
Stapellauf: | 28.09.1907 in Kiel (Howaldtswerke) |
Besatzung: | ca. 110 Mann |
Maße: | Länge 85 m, Breite 17 m, Tiefgang 3,8 m |
Wasserverdrängung: | 1010 Tonnen |
Maximale Geschwindigkeit: | 12 kn |
Bewaffnung: | keine |
Ende: | Während der Überführung nach England am 6.4.1919 gesunken. |
S.M.S. Vulcan (1907) – Geschichte
Am 4. August 1906 lief das erste deutsche Unterseeboot „U 1“ bei der Germania-Werft in Kiel vom Stapel. Schon frühzeitig hatte das Reichsmarineamt ein Bergungs- und Dockschiff für Unterseeboote geplant. Am 28. September 1907 lief bei den Howaldtswerken in Kiel ein solches Schiff vom Stapel. Bis zur Bildung der Ubootsflottille im Herbst 1910 wurden dem Kommandanten von S.M.S. Vulcan, Korvettenkapitän von Mantey, alle Besatzungen der Begleitfahrzeuge und Unterseeboote unterstellt.
An Bord des Dockschiffes war eine Ubootsschule eingerichtet, deren Bedeutung nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Juli 1914 stieg. Als Hulk der Schule diente ab 3. April 1916 „Acheron“, die ehemalige Kreuzerfregatte S.M.S. Moltke. S.M.S. Vulcan kam ebenfalls bei der Bergung von „U 30“ am 27. August 1915 in der Emsmündung und „UC 45“ am 17. September 1917 in der Nordsee zum Einsatz.
Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg (1914 – 1918) musste das Dock- und Hebeschiff an Großbritannien ausgeliefert werden. Im Gegensatz zu S.M.S. Cyclop war „Vulcan“ nicht für Fahrten auf hoher See geeignet und musste von Schleppern gezogen werden. Trotz großer Bedenken verließ der Überführungsverband am 5. April 1919 Helgoland bei Windstärke 4 und günstigen Wetteraussichten. Nachts frischte der Wind jedoch auf Stärke 6 auf und die Besatzung der Vulcan wurde vorsichtshalber ausgeschifft. Nach leichter Schlagseite sank das Schiff am 6. April 1919 um 8:20 Uhr bei Boje 5 auf dem Großschifffahrtsweg nach Harwich.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
- „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
- „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
- „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
- „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
- „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
- „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
- „Marine-Album“ Berlin 1910
- „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
- „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
- „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
- „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
- „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
- „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
- „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
- „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
- „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
- „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
- „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
- „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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