S.M.S. Iltis (1878), Kanonenboot der Kaiserlichen Marine, technische Angaben und Geschichte in alten Postkarten.
S.M.S. Iltis (1878) – Angaben
Name: | Iltis |
Namensherkunft: | Iltis, Raubtiergattung aus der Familie der Marder |
Stapellauf: | 18.09.1878 in Danzig (Kaiserliche Werft Danzig) |
Schwesterschiff: | S.M.S. Iltis (1878), S.M.S. Hyäne (1878), S.M.S. Wolf (1878) |
Besatzung: | 80 – 85 Mann |
Maße: | Länge 47 m, Breite 7,70 m, Tiefgang 3,5 m |
Wasserverdrängung: | 412 Tonnen |
Maximale Geschwindigkeit: | 9 kn |
Bewaffnung: | 2 Kanonen Kaliber 12,5 cm, 2 Kanonen Kaliber 8,7 cm |
Ende: | Untergang im Taifun vom 23.07.1896 |
S.M.S. Iltis (1878) – Geschichte
Am 23. Juli 1898 strandete S.M.S. Iltis im Taifun am Kap Schantung nördlich des Promontory Leuchtturms, nur 3 Mann konnten sich an Land retten. Erst am 25. Juli beruhigte sich die See, so dass Chinesen und der deutsche Leuchtturmwärter 11 Überlebende aus dem Wrack retten konnten. 70 Seeleute ertranken, darunter alle Offiziere. Der Untergang der „Iltis“ ist auch deshalb so bekannt geworden, weil die auf den Wrackteilen befindlichen Besatzungsmitglieder, als jede Rettung vergeblich schien, das Flaggenlied „Stolz weht die Flagge schwarz-weiß-rot…“ sangen.
Nur elf Mann entgingen dem grausigen Schicksal; Kapitän Braun, die Offiziere von Holbach, Fraustädter und Prasse, Assistenzarzt Hildebrandt, Obermaschinist Hilt und 64 Mann fanden den Tod in den Fluten. Die 27 angetriebene Leichen erhielten auf einem neuangelegten Friedhof bei Promontory-Leuchtturm ihre Ruhestätte.
Zum Gedächtnisse an die ertrunkenen Besatzungsmitglieder beschlossen die in China wohnhaften Deutschen, ein Denkmal in Schanghai zu errichten, welches am 21. November 1898 in Gegenwart des Prinzen Heinrich feierlich enthüllt wurde. „Dreiundsechzig deutsche Matrosen und Marinesoldaten umstanden das Denkmal, die vor Anker liegenden österreichischen, italienischen, russischen, englischen und amerikanischen Kriegsschiffe hatten Abordnungen entsandt, das deutsche Freiwilligenkorps war aufmarschiert und die fremde wie die einheimische Bevölkerung war in überraschender Zahl erschienen – nicht aus Neugier, sondern aus Mitgefühl.
Nach einer tiefempfundenen Ansprache des Generalkonsuls Dr. Stübel fiel die Hülle, und das nach einer Skizze des Kapitän Müller von Bildhauer Kraus modellierte, seinem Zweck überaus geschickt angepasste Denkmal zeigte sich den Augen der Menge. Auf granitnem Unterbauer hob sich ein zersplitterter, sechs Meter hoher Mast aus Bronze, an dessen Fuß die deutsche Fahne und ein Lorbeerkranz lehnen.“ (Der Krieg in China, Weller Verlag – Berlin 1909) – Landkarte mit der eingezeichneten Lage des Iltisdenkmals –
Das Denkmal wurde 1918 von den Chinesen zerstört. Die Glocke der „Iltis“ befindet sich heute im Wehrgeschichtlichen Museum Rastatt.
Am 4. August 1898 lief in Danzig (Schichau Danzig) das neue Kanonenboot „Iltis“ vom Stapel.
Bildergalerie
Quellenhinweise:
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1880
- „Deutschlands Seemacht“ von Georg Wislicenus – Verlag Friedrich Wilhelm Grunow, Leipzig 1896
- „Die Heere und Flotten der Gegenwart – Deutschland“ 1898
- „Bilder aus der deutschen Seekriegsgeschichte“ von Vizeadmiral a.D. Reinhold Werner – München 1899
- „Nauticus – Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen“ 1899-19
- „Überall“ Illustrierte Zeitschrift für Armee und Marine, Jahrgänge
- „Das Buch von der Deutschen Flotte“, von R. Werner, Verlag von Velhagen und Klasing – Bielefeld und Leipzig 1902
- „Deutschland zur See“ von Victor Laverrenz, Berlin 1900
- „Marine-Album“ Berlin 1910
- „Deutschland zur See“ Illustrierte Wochenschrift, Zeitschrift des Vereins „Marinedank“, Berlin, Jahrgänge
- „Der Völkerkrieg – Eine Chronik der Ereignisse seit dem 1.Juli 1914“ Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1914-1922
- „Taschenbuch der Kriegsflotten“, J.F. Lehmann’s Verlag, München Jahrgänge von 1900 bis 1936
- „Kennung der deutschen Kriegsschiffe und Torpedoboote“ – Admiralstab der Marine 1917
- „Das Reichsarchiv“ Band 1 – 36, Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1924
- „Unsere Marine im Weltkrieg 1914-1918“ Vaterländischer Verlag Berlin 1927
- „Deutsche Seefahrt“ – von Trotha und König, Otto Franke/ Verlagsgesellschaft Berlin – Birkenwerder 1928
- „Marinearchiv“ Band I und II Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i.O. 1931
- „Unsere Marine – Schiffsbilder“, Bilder der Reichsmarinesammlung im Museum für Meereskunde zu Berlin (1930)
- „So war die alte Kriegsmarine“ von Eberhard von Mantey – Berlin 1935
- „Die deutschen Kriegsschiffe“, Groener 1966
- „Die Deutschen Kriegsschiffe“, Hildebrand/Röhr/Steinmetz
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Die chinesischen Küste an der das deutsche Kanonenboot „Iltis untergegangen ist kenne ich. ich lebte dort. Der Friedhof in der Naehe vom Leuchtturm ist nicht mehr zu finden. aber es gibt noch einen Stein mit vielen Beschriftungen. wenn Sie das Bild wollen, kann ich Ihnen das Bild schicken.
Sehr gerne.
HI Lydia.. I wonder if you could send me a picture of the stone with the inscriptions? I trying to put together my own website on the Iltis and other old German monuments /cemeteries in China. thank you.. Len@osint.ca
Hi Lynda.. Would you send me a copy of the picture please? Thank you.. Len